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Umweltprojekt Label für Stadtgrün geht an Start

Für mehr Stadtgrün sprechen sich fünf Kommunen aus, die in Wernigerode 1,3 Millionen Euro Starthilfe bekommen.

Von Regina Urbat 04.06.2016, 01:01

Wernigerode l Was haben Frankfurt am Main, Hannover, Kirchhain und Neu-Anspach in Hessen sowie Wernigerode im Harz gemeinsam? In ihren Kommunen boomen Wohnungs- und Hausbau gleichermaßen, aber bitte nicht auf Kosten von Stadtgrün.

Dies haben die Vertreter der fünf Kommunen am Freitag auf einer Pressekonferenz in Wernigerode sehr deutlich gemacht, und betont, dass sie sich für mehr Natur in der Stadt einsetzen. Das heißt, sie wollen beispielsweise in Hannover ein ökologisches Pflegekonzept für stark frequentierte Grünflächen umsetzen und die Mitarbeiter dafür speziell schulen, in Frankfurt am Main öde Vegetationsflächen an Straßen in Blumen- und Wiesen verwandeln, oder - wie im Fall von Wernigerode - alte Mühlgräben (den Eichbergraben und das Stille Wasser) erhalten und naturnah gestalten. Zusammengefasst sind all diese Ideen und Initiativen, bei denen die Bürgerschaft einbezogen werden soll, unter einem Label beziehungsweise in einem neuen Kooperationsprojekt. Es trägt den Namen „Stadtgrün – Artenreich und Vielfältig“, ist auf 66 Monate angelegt und steht noch ganz am Anfang.

Das Gemeinschaftsprojekt wurde am 1. April dieses Jahres gestartet und läuft bis zum 30. September 2021. Damit die Vorhaben nun in die Tat umgesetzt werden können, gab es gestern in Wernigerode Geld. Prof. Beate Jessel, Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz (BfN), übergab den Förderscheck über 1,3 Millionen Euro. Außerdem würden die fünf Kommunen insgesamt 260 000 Euro Eigenkapital und die Deutsche Umwelthilfe eine finanzielle Unterstützung von 288 000 Euro beisteuern, informierte Beate Jessel.

Wie sie weiter ausführte, sei das „Stradtgrün“-Projekt eine „beispielhafte Aktivität“ dieser fünf „Pilotgemeinden“, die zum Bündnis „Kommunen für biologische Vielfalt“ gehören. Insgesamt sind es zurzeit 111 Städte und Gemeinden in ganz Deutschland; Wernigerodes Oberbürgermeister Peter Gaffert (parteilos) steht diesem Bündnis als Vorsitzender vor.

Er freute sich über die Unterstützung durch das Bundesamt und gab sich zuversichtlich, dass die Aktivitäten der Vorreiter Schule machen. Das Stadtgrün-Label „kann sich jede Kommune verdienen“, spornte Peter Gaffert an.