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Verkehr Mehr Politessen, mehr Knöllchen

Ob geblitzt oder mit Knöllchen - in Wernigerode wurden Verkehrssünder in 2017 mit 428.431 Euro zur Kasse gebeten.

Von Ivonne Sielaff 02.02.2018, 00:01

Wernigerode l Den Rasern und Falschparkern sei dank - 2017 hat es geklingelt in Wernigerodes Stadtsäckel. 356.873 Euro Verwarngelder landeten in der Kasse. Dazu kommen noch einmal 71.588 Euro Bußgeld. Insgesamt mussten die Verkehrssünder 428.431 Euro löhnen - 70.272 Euro mehr als in 2016.
Besonders deutlich ist das Plus im "ruhenden Verkehr", wie es im Verwaltungsdeutsch heißt. Wernigerodes Politessen verteilten 21.278 Knöllchen an Parksünder - fast 8300 mehr als im Jahr zuvor. Das entspricht Verwarngeldern von 256.450 Euro - wie aus einer Statistik des Ordnungsamtes hervorgeht. Ein Grund für das Knöllchenplus ist laut Anja Münzberg die Verstärkung bei den Politessen. "Das schlägt sich deutlich nieder", so die Ordnungsamtschefin im Volksstimme-Gespräch. Im März 2017 sei das Personal um 1,5 Stellen aufgestockt worden. Seitdem sind sieben Politessen den Falschparkern in Wernigerode und den Ortsteilen auf der Spur. "Wochentags von 4.45 Uhr bis abends im Zweischichtsystem und fast ständig am Wochenende", wie Ordnungsdezernent Volker Friedrich ergänzt.
Die meisten Knöllchen haben die Politessen in Parkverbotszonen verteilt. Dort wurden 3704 "Sünder" ertappt. Für Parken ohne Ticket wurden 2787 Fahrer abgestraft. Im absoluten Halteverbot erwischte es 2051 Falschparker. 1567 Knöllchen steckten die Politessen für Parken ohne Parkscheibe an die Windschutzscheiben. Ein sprunghafter Anstieg: 2016 waren es nur 753. "Die Leute werden immer ignoranter, was Schilder und Hinweise angeht", ist Amtsleiterin Anja Münzberg aufgefallen.
Sorgenkind ist und bleibt Schierke, wo Schneefall und Parkchaos regelmäßig zusammenfallen. Mit der Eröffnung der Feuerstein-Arena haben sich die Probleme verschärft. Vor allem an den Wochenenden sei die benachbarte Straße Barenberg auf beiden Seiten zugeparkt. "Wir haben deshalb Parkverbotsschilder aufgestellt und kontrollieren regelmäßig und im Rahmen unserer Kapazitäten", informiert Anja Münzberg. Nicht etwa, um abzukassieren. "Sondern wegen des Gefahrenpotenzials." Wenn links und rechts an der Straße Fahrzeuge stehen, sei die Sicht für andere Autofahrer extrem eingeschränkt. Zudem könnten weder Rettungsfahrzeuge noch Feuerwehr passieren.
Geblitzt wurde 2017 auch. 5333 Fahrer bekamen teure "Erinnerungsfotos" zugestellt und wurden mit insgesamt 110.024 Euro Verwarn- und Bußgeldern zur Kasse gebeten.