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Verwaltungsbericht Wernigerodes Feuerwehr im Dauerstress

2017 war mit dem Hochwasser ein einschneidendes Jahr für Wernigerode. Was die Stadt geleistet hat, zeigt der neue Verwaltungsbericht.

Von Holger Manigk 28.08.2018, 01:01

Wernigerode l Hätten Sie gewusst, dass Wernigerode in den sozialen Medien auf Augenhöhe mit Großstädten wie Halle/Saale oder Freiburg im Breisgau unterwegs ist? Oder, dass die Feuerwehr der bunten Stadt am Harz 2017 zu 138 Unwettereinsätzen ausrücken musste? All dies und noch vieles mehr geht aus den 121 Seiten des frisch erschienen Berichts der Stadtverwaltung für 2017 hervor.

„Damit legen wir für 600 Mitarbeiter der Verwaltung Rechenschaft gegenüber den Bürgern ab“, sagt Tobias Kascha. Wie der Büroleiter des Oberbürgermeisters erläutert, finde der Leser in der 25. Ausgabe des Berichts Zahlen und Fakten von Themen wie dem kommunalen Haushalt, über den Krankenstand im Rathaus bis hin zu Bußgeldern und Betreuungsplätzen. Besonders gefragt gewesen sei 2017 jedoch die Feuerwehr, so Kascha.

Tatsächlich mussten die Brandschützer im gesamten Jahr 683 Mal ausrücken. Davon allein 134 Mal an den drei verheerenden Hochwasser-Tagen im Juli, wie Stadtwehrleiter Matthias Treuthardt berichtet. „Am ersten Tag waren es noch zehn kleinere Einsätze“, blickt sein Vize Marco Söchting zurück. Danach lag der Fokus auf Hasserode, dem Mühlental, der Straße Im Stadtfelde und Silstedt. Schließlich beschäftigte eine freigespülte Gasleitung die Kameraden am dritten Fluttag vor allem an der Holtemme in Silstedt.

„Insgesamt haben 191 Einsatzkräfte – inklusive Unterstützung aus anderen Landesteilen und Städten – mit 41 Fahrzeugen geholfen, eine schlimmere Katastrophe zu verhindern“, bilanziert Söchting. „Etwas Ähnliches hatten wir vorher nur bei Orkan Kyrill 2007 erlebt – damals wurden wir binnen kurzer Zeit zu 70 Einsätzen gerufen“, erinnert sich Treuthardt. Zum Glück sei die Feuerwehr neben 30 kleineren Feuern im Vorjahr von einem Großbrand verschont geblieben. „Mit nur 163 Mitgliedern in den Wehren Wernigerodes und der Ortsteile wird es immer schwieriger, die 170 Quadratkilometer Stadtgebiet zu sichern“, warnt Treuthardt vor Personalproblemen.

Während des Hochwassers erwies sich die Facebook-Seite der Verwaltung als kurzer und unkomplizierter Draht zur Bevölkerung. Zum Ende des Jahres hatten 7400 Nutzer „Stadtportal Wernigerode“ abonniert, berichtet der Büroleiter. „Im bundesweiten Vergleich der Kommunen in den sozialen Medien stehen wir auf Platz 72 von 948“, sagt Kascha stolz.

Er leitet seit anderthalb Jahren die Pressestelle der Wernigeröder Stadtverwaltung. Allein 2017 hätten er und sein Team mit 350 Journalisten zusammengearbeitet. Dabei beantworteten Büromitarbeiter 200 Presse-Anfragen und gaben 250 Mitteilungen der Stadt heraus.

Den kompletten Verwaltungsbericht zum Download gibt es hier.