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Wettbewerb Kritik an „Neue Sterne“ flammt auf

Über den Zuschuss für den Klavierwettbewerb 2018 wird in den Wernigeröder Ausschüssen beraten.

Von Katrin Schröder 09.10.2016, 08:10

Wernigerode l Die letzten Töne des Wernigeröder Klavierwettbewerbs „Neue Sterne“ sind im April verklungen. Jetzt wird über die Fortsetzung 2018 beraten – und die Kritik an der Veranstaltungsreihe flammt wieder auf.

Während Sozialdezernent Andreas Heinrich im Stadtrat die jüngste Ausgabe des Wettbewerbs lobte und dafür warb, die Planungen für die sechste Runde anzugehen, zeigte sich Thomas Schatz (Linke) skeptisch. „Ich glaube nicht, dass man von einer erfolgreichen Veranstaltung sprechen kann“, sagte er.

Bei nur 245 zahlenden Zuschauern beim 2016er-Wettbewerb und angesichts der angespannten Haushaltslage müsse man fragen, ob der geplante Zuschuss von 10 600 Euro gerechtfertigt sei – ebenso wie der Aufwand, den Mitarbeiter im Kulturamt für die Vorbereitung treiben. Dass sich nur 19 statt der erwarteten 100 Pianisten angemeldet hatten, zeige laut Schatz, dass der internationale Stellenwert des Wettbewerbs nicht so hoch sei, wie oftmals beschworen.

Deshalb stelle die Linke-Fraktion den Antrag, die Unterstützung für den Klavierwettbewerb zu streichen und das Geld stattdessen für das Philharmonische Kammerorchester verwenden. Der Zuschuss für das Ensemble solle bis zum Jahr 2018 um 62 000 Euro erhöht werden, und es sei noch unklar, wie die Mehrausgabe finanziert werden soll. „Lasst uns die Mittel auf die wesentlichen Kulturträger unserer Stadt fokussieren“, appellierte Schatz an die Stadträte.

Es sei zu kurz gedacht, nur auf die zahlenden Zuschauer zu blicken, hielt Andreas Heinrich entgegen. „Die Effekte des Wettbewerbs sind viel größer, gerade auf Kinder und Jugendliche bezogen.“ Das Budget für die „Neuen Sterne“ sei knapp kalkuliert und nur finanzierbar durch die enge Zusammenarbeit mit anderen Institutionen wie der Kreismusikschule Harz. Zudem trete das Philharmonische Kammerorchester ausdrücklich für den Erhalt des Klavierwettbewerbs ein.

Über den Zuschuss für den Wettbewerb wird nun in den Ausschüssen beraten – als nächstes im Finanzausschuss am 20. Oktober und im Kulturausschuss am 24. Oktober. Wann der Stadtrat entscheidet, ist noch offen.