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Wintersport Touristenströme dank Schnee

Als Winterwunderland präsentierte sich Schierke im Januar. Von reichlich Schnee und Sonnenschein profitieren die Wintersportwochen.

Von Holger Manigk 11.02.2017, 00:01

Schierke l An diesem Wochenende enden die Schierker Wintersportwochen mit 13 Angeboten von Bergrettung bis Winterwanderung. Bislang haben rund 1000 Besucher die Angebote genutzt, informiert Erdmute Clemens. Wie die Chefin der Wernigerode Tourismus GmbH (WTG) in der jüngsten Sitzung Schierke-Ausschusses informierte, haben das Iglusfest zum Auftakt der Wintersportwochen 280 Gäste besucht. Weitere Publikumsfavoriten seien die Après-Ski-Partys auf der Plaza am Winterbergtor-Parkhaus mit 200 bis 250 Besuchern sowie der vom Kulturmotor Wernigerode organisierte „Bastelspaß mit der Eiskönigin“ gewesen.

„Der Januar hat klar gezeigt, wie wichtig der Winter für Tourismus im Harz ist“, resümiert Erdmute Clemens. Schierke profitiere davon, dass der Oberharz bislang reichlich Schnee bieten konnte, während im Flachland keiner lag. Das Tourismus-Potenzial lasse sich an den Zugriffszahlen der Webcam vom Loipeneinstieg „Am Winterbergtor“ ablesen: Allein am 4. Januar, dem Donnerstag vor dem verlängerten Dreikönigswochenende, hätten 10.000 Nutzer die Kamera-Ansicht angeklickt. Eine Woche später wurden täglich 5000 bis 6000 Nutzer registriert. „Das sind alles potenzielle Gäste“, sagt die Chefin der Tourist-Information. So seien Pensionen und Hotels in Schierke an den meisten Januar-Wochenenden beinahe komplett ausgebucht gewesen. „Unter der Woche war die Situation entspannter.“

Nach anfänglichem Chaos auf den Langlaufloipen durch Winterwanderer habe die Ausschilderung der Ski- und Wanderwege Besserung gebracht, sagte Rüdiger Ganske. Der Präsident des Skiverbandes Sachsen-Anhalt (SVSA) erläuterte, das gemeinsam mit dem Nationalpark Harz erarbeitete Konzept trage zur Trennung von Fußgängern und Langläufern bei. „Wir verfügen teilweise über Premiumloipen – für nächstes Jahr planen wir eine neue Beschilderung“, so Ganske. Der Deutsche Skiverband wolle das Schierker Loipennetz zertifizieren und vermarkten. Dafür werde die rund 30 Kilometer Langlaufloipen neu vermessen und überprüft.

Wanderer bräuchten mehr Wege, regte Sabine Wetzel in der Ausschusssitzung an. „Die gespurten Langlaufloipen sind breit genug – warum kann keine Fläche für Fußgänger parallel zu den Skiflächen vorbereitet werden“, fragte die bündnsigrüne Stadtratsabgeordnete.

Der Skiverband arbeite derzeit mit der Sporthochschule Köln an einem Konzept, um mehr unterschiedliche Angebote auf dem Wegenetz rund um Schierke zu schaffen, antwortete Ganske. „Allerdings ist der Handlungsspielraum aufgrund der Topografie und der vorhandenen Wege knapp“, schränkte der SVSA-Chef ein.

Um den wachsenden Touristenströmen Herr zu werden, müsse der Verkehr in Schierke besser geregelt werden, forderte Ortsbürgermeisterin Christiane Hopstock (CDU). Auf den zu schmal freigeschobenen Straßen hätten Busse, die einander nicht ausweichen konnten, für Chaos gesorgt. Lange Autoschlangen vor dem Parkhaus sorgten ebenso für Verdruss.

Für das letzte Wochenende der Wintersportwochen biete Schierke gute Bedingungen, berichtet Ilona Baxmann von der Tourist-Information der Brockengemeinde. Im Ort liegen 37 Zentimeter, im Skigebiet 57 Zentimeter Schnee. Die vier Loipen mit Einstieg am Parkhaus „Am Winterbergtor“ seien ebenso in gutem Zustand wie die von den Bahnhöfen Schierke und Drei Annen Hohne erreichbaren Routen. Die WTG-Mitarbeiterin warnt ungeübte Langläufer allerdings vor glatten Teilstücken.