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Ampelärger Das lange Warten auf den Pfeil

Über die Ampelanlage am Bahnübergang in der Glindenberger Straße wird diskutiert. Verkehrsexperten fordern klare Verhältnisse.

Von Gudrun Billowie 28.06.2017, 01:01

Wolmirstedt l Eigentlich ist es klar. Bei Rot müssen Fahrzeuge halten. Doch in der Parkstraße macht das Anhalten bei Rot kaum einen Sinn, es stört geradezu den Verkehrsfluss. Deshalb gibt es Meinungen, diese Ampel nur im Zusammenhang mit dem Andreas-Kreuz gelten zu lassen. Doch ganz so eindeutig ist es nicht. Inzwischen setzt sich die Meinung durch, bei Rot solle nach wie vor gehalten werden. Zumindest so lange, bis eine andere Lösung gefunden ist. Und die muss dringend her.

Die Ampel in der Parkstraße zeigt Rot, sobald die Schranken geschlossen werden und sind. Über die Schienen darf dann niemand fahren. Das ist klar. Blöd nur, dass die Linksabbieger, die in die Bahnhofstraße einbiegen möchten, auch anhalten müssen, obwohl dort alle Autos an den Schranken warten. Sie stehen also vor einer sehr freien Straße und das mitunter sehr lange.

Sowie die Schranken hochgehen und der Verkehr auf der Hauptstraße rollt, müssen die Fahrzeuge in der Parkstraße weiterhin warten. Das kann besonders im Berufsverkehr dauern. Kommt es ganz unglücklich, werden die Schranken schon für die nächsten Züge geschlossen und die Ampel schaltet erneut auf Rot. „Ich kenne Fahrzeugführer, die auf Grund dieser Regelung einen Umweg fahren“, sagt Fahrschulinhaber Michael Scheler.

Auch ihm macht die seltsame Regelung zu schaffen, obwohl sie aus seiner Fahrlehrer-Sicht eindeutig ist. Rot ist Rot, also Stopp. „Anders wäre es mit einem Pfeil in der Optik der Ampelanlage, der auf den Bahnübergang verweist.“ Damit wäre für Autofahrer klar, dass es für diejenigen, die in die andere Richtung, nach links in die Bahnhofstraße, einbiegen wollen, nicht notwendig ist, bei geschlossenen Schranken an der Ampel zu stehen.

Auch die Verantwortlichen im Rathaus sowie die Regionalbereichsbeamten sehen das rote Haltesignal der Ampel als nicht notwendig an. Sofern die Straßenverkehrsordnung eingehalten wird, könnten Fahrzeuge abbiegen, doch nur theoretisch. Praktisch steht derzeit davor das rote Licht.

Das Eisenbahn-Bundesamt habe laut Mitarbeiterin Kristina Tietz bewusst auf diesen Pfeil verzichtet, damit vom Bahnübergang kommende Fahrzeuge in die Parkstraße einbiegen können. Das ist jedoch überhaupt nicht erlaubt, die dürfen ihre Fahrt nur in der Bahnhofstraße fortsetzen.

Regionalbereichbeamter Jens Kaulfuß hat Kristina Tietz diesen Sachverhalt geschildert. Nun hofft er wie alle anderen, dass es bald einen Pfeil in der Ampelanlage gibt, der auf die Schienen zeigt. Dann muss nur derjenige warten, der in Richtung des Pfeils, also über die Schienen fahren will. Das ist im Paragraf 19 der Straßenverkehrsordnung so geregelt.

Um endlich eine Lösung zu finden, soll eine Sonderverkehrsschau angesetzt werden.