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Auswilderung Eichhörnchen finden neue Heimat im Park

Vier kleine Eichhörnchen flitzen jetzt durch den Eichenbarleber Schlosspark. Zwei Pärchen haben ihnen hier eine neue Heimat gegeben.

Von Constanze Arendt-Nowak 05.08.2019, 01:01

Eichenbarleben l „Eichenbarleben ohne Eichhörnchen – das geht doch nicht“, warf einer in die Runde und alle anderen, die am Sonnabend aus Neugier in den Eichenbarleber Schlosspark gekommen waren, stimmten ihm zu. Alteingesessene Eichenbarleber erinnern sich heute noch gern daran, dass es früher viele Eichenhörnchen in dem kleinen Bördeort gegeben hat. Und genau daran möchten jetzt zwei Paare – Stefan und Anke Eichler sowie Mark Tangermann und Anja Winter – anknüpfen.

„Eigentlich war es eine Kneipenidee“, sagte Stefan Eichler. Der Park sei in den vergangenen Jahren so schön geworden so lag die Idee nahe, dort Eichhörnchen anzusiedeln. Der ersten Idee folgte eine Internetrecherche nach kleinen Eichhörnchen, die im Park ausgewildert werden könnten. Fündig geworden sind sie dann bei einer Züchterin in Thalheim bei Bitterfeld-Wolfen. „Wir haben ihr erklärt, was wir vorhaben, und sie hat uns Hilfe geleistet“, so Stefan Eichler weiter.

Bevor sie aber am Sonnabend in der Frühe die etwa 100 Kilometer Fahrtstrecke antraten, um die kleinen Nager abzuholen, war einiges zu tun. „Etwa ein halbes Jahr haben die Vorbereitungen gedauert“, erklärte Mark Tangermann. Einige Unterstützer und Helfer hatten sich die beiden Pärchen für den Weg von der Theorie zur Praxis ins Boot geholt: Uwe Jüttner, Oliver Bähre, Olaf Schubert, Frank Lange und nicht zuletzt die Kameraden der Eichenbarleber Feuerwehr.

Gemeinsam sorgten sie dafür, dass der Park für die Eichhörnchen wohnlich gemacht wird. Auf Stämmen wurden drei Futterkästen angebracht, in denen zusätzliches Futter eingestreut wird. In fünf Bäumen hängen zudem in luftiger Höhe Nistkästen, in denen sich die Hörnchen einrichten und möglichst auch Nachwuchs aufziehen können.

Zum Anbringen der Kästen waren die Kameraden der Feuerwehr zur Stelle, die das gleich am Freitagabend in eine Ausbildungsmaßnahme einbanden. „Eine Ausbildung mit unserer vierteiligen Steckleiter und der dreiteiligen Schiebleiter kann nicht schaden“, meinte Ortswehrleiter Michael Teichert und freute sich, dass sie mit ihren Einsatz auch eine Aktion zum Wohle des Naturschutzes unterstützen konnten. Bis in 14 Meter Höhe erklommen die Feuerwehrleute die Bäume.

Die Behausungen interessierten die Eichhörnchen nach ihrer Ankunft am Sonnabendvormittag zunächst aber erst einmal weniger. Reviererkundung stand auf dem Plan, nachdem sich die Vier – zwei Weibchen und zwei Männchen – mehr oder weniger schnell aus der Transportkiste herausgetraut hatten. So konnten sie auch auf flinken Füßen schnell aus dem Sichtfeld der Neugierigen verschwinden. Nur ab und an kreuzte noch einmal eins den Weg in sicherer Entfernung. „Die Züchterin hat uns auch gesagt, dass sie nicht gleich in die Bäume klettern werden, sondern zunächst durch die Gegend laufen“, so Mark Tangermann.

„Als wir abgefahren sind, ist eins über die Straße in den Busch gelaufen“, erzählte Michael Teichert etwas später. Solche Aktion lässt diejenigen, die bei der Auswilderung hautnah dabei waren, hoffen, dass die kleinen Hörnchen stets vorsichtig genug sind und nicht überfahren werden. Die größte Hoffnung von den Eichhörnchen-Paten Stefan und Anke Eichler sowie Mark Tangermann und Anja Winter ist es aber überhaupt, dass die sich die putzigen Nager gut einleben und sich in dem großen Park bald heimisch fühlen.