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Bahnhof Waltraud Wolff macht Druck

Die SPD-Bundestagsabgeordnete möchte den Wolmirstedter Bahnhof bald barrierefrei sehen.

Von Gudrun Billowie 08.07.2016, 10:57

Wolmirstedt l Die SPD-Bundestagsabgeordnete Waltraud Wolff lässt nicht locker. Sie möchte, dass der Wolmirstedter Bahnhof so schnell wie möglich barrierefrei wird. Nun hat sie einen Brief an den Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) geschrieben und bittet ihn, den Wolmirstedter Bahnhof in das Modernisierungsprogramm „Kleine Bahnhöfe“ mit aufzunehmen. 
   

Von diesem Modernisierungsprogramm profitieren Stationen mit weniger als 1000 Ein- und Aussteigern pro Tag. Der Meitzendorfer Bahnsteig steht auf der Modernisierungsliste. Der Wolmirstedter nicht. Dass Wolmirstedt fehlt, ärgert Waltraud Wolff besonders deshalb, weil das Programm ausdrücklich für Bahnhöfe gilt, die einen Bedarfsschwerpunkt bilden, weil beispielsweise Werkstätten für Menschen mit Behinderungen in der Nähe sind. In Wolmirstedt ergibt sich allein durch das Bodelschwingh-Haus ein Bedarfschwerpunkt, der in der Nähe seinesgleichen sucht. „Damit würden Sie den vielen Menschen mit Körperbehinderungen, die in ansässigen Einrichtungen betreut werden, die An- und Abfahrt direkt in Wolmirstedt ermöglichen und ihnen damit die unsäglich langen Touren über Zielitz, die mit mehr Zeit und Geld verbunden sind, ersparen“, schreibt sie unter anderem.   

Es ist nicht die erste Aktion Waltraud Wolffs dieser Art. Seit 2012 drängt sie auf den barrierefreien Bahnhof. Schriftverkehr und Treffen mit Konzernverantwortlichen der Deutschen Bahn hat es mehrfach gegeben, auch vor Ort in Wolmirstedt, dennoch wurde dieses Bauvorhaben immer wieder nach hinten verschoben.Ursprünglich sollte bereits 2014 etwa 20 Meter nördlich des jetzigen ein neuer Tunnel gebaut und mit Aufzügen versehen werden, sodass ein barrierefreier Übergang zwischen Bahnsteig 1 und 2 möglich wäre. Immer wieder wurde dieses Vorhaben verschoben.  Zuletzt erklärte Karin Meyer, die Leiterin des Magdeburger Bahnhofsmanagements im März 2016 dem Stadtrat, dass inzwischen ein Zeitfenster von 2019 bis 2022 angedacht sei.
Als Grund nannte Karin Meyer die Bauarbeiten an den Knotenpunkten Magdeburg und Halle, deretwegen die Strecke über Wolmirstedt nicht auch noch zeitweise gesperrt werden könne.

 Waltraud Wolff gibt sich damit nicht zufrieden. Sie habe zwar Verständnis für die technischen Herausforderungen bei den großen Bauvorhaben der Deutschen Bahn, schreibt sie dem Verkehrsminister, doch dürfen die Bauarbeiten zur Barrierefreiheit nicht immer wieder um Jahre verschoben werden.