Sanierung Barleber einigen sich auf neue Strategie zur Sanierung der Brücke
Die Brücke in der Burgenser Straße in Straße ist in einem schlechten Zustand. Statt einer Sanierung könnte die Brücke auch ein ganz anderes Schicksal erwarten.

Barleben - Seit Jahren gibt die Brücke in der Burgenser Straße ein trauriges Bild ab. Mehr und mehr verfällt das Verkehrsbauwerk von Jahr zu Jahr. Nun sollte eigentlich der Weg für eine Sanierung freigemacht werden. Allerdings hat sich der Ortschaftsrat von Barleben für eine andere Variante entschieden, ohne sich festzulegen. Alternativen sollen nun geprüft werden.
Weit auseinander gingen am Mittwochabend die Meinungen im Barleber Ortschaftsrat. Viele Redebedarf hatten die Räte im Gemeindesaal bei diesem Thema. Ausgangspunkt dieser Diskussion ist die marode Brücke in der Burgenser Straße. Um für deren Sanierung den Weg freizumachen, sollte ein entsprechender Sperrvermerk aufgehoben werden. Dieser hatte solange bestanden, bis sich die Ortsräte auf den Umfang der Sanierungsmaßnahme festgelegt haben. Insgesamt sollen sich die Kosten der aufwendigen Sanierung laut einer vorherigen Kalkulation auf insgesamt 102000 Euro belaufen. Allein die Instandsetzung und Schutzmaßnahmen schlagen hier mit rund 11000 Euro zu Buche. Weitere 8000 Euro sind für die Errichtung von Gerüsten und Behelfsbrücken nötig. Die Sanierung der Brücke in der Burgenser Straße soll laut Bauplanung rund drei Monate dauern. Unter anderem werden dann die Geländer getauscht und defekte Elemente ausgebessert beziehungsweise komplett ersetzt.
Räte halten Sanierungfür unsinnig
Während die einen Räte sich klar für die Sanierung der Brücke positionierten, waren andere schon im Zwiespalt und äußerten ihren Unmut entsprechend. „Die Sanierung ist doch vollkommen irrsinnig“, monierte Franz-Ulrich Keindorff (FDP/UWG). Im Hinblick auf die Kosten sei das Projekt nicht mal ansatzweise rentabel. „Vielmehr sollte geprüft werden, inwieweit eine neue Brücke Sinn machen würde“, erklärte Keindorff. Schon allein ein Blick auf die Sanierungskosten und den Zeitpunkt, zu dem diese berechnet wurden, zeigten, dass das nicht funktionieren werde, sondern die Gemeinde noch viel mehr Geld kosten würde. „Machen wir uns nichts vor, die Kalkulation ist von 2019. Da können wir nur draufzahlen.“ Keindorff spielte dabei auf die stark gestiegenen Preise bei Bau- und Rohstoffen an. Seiner Meinung nach solle das Projekt neu angefasst werden. „Damit wir für die nächsten 50 Jahre und vor allem nachhaltig bauen.“
Für seinen Beitrag erhielt der FDP/UWG-Rat zustimmendes Geraune von vielen Räten. Ihm stimmte auch Rita Linke (Die Linke) zu. „Wir sollten die bestehende Brücke erstmal weiter nutzen und vor allem abklären, was machbar ist und was nicht.“ Auf ewig dürfe die Brücke aber keinesfalls in dem Zustand bleiben.
Brücke seit fast zehn Jahren in schlechtem Zustand
2012 war die Brücke einer turnusmäßigen Prüfung unterzogen worden. Dabei waren zum Teil eklatante Mängel festgestellt worden. Freiliegende Bewehrungsteile, durchgerostete Geländer, Ausbrüche im Brückenbelag“, sind nur einige Mängel, die in einem Prüfbericht von 2012 festgehalten wurden.
Das Urteil fiel letztendlich mit der Note 3,0 aus. Zwar ist dies noch nicht wirklich besorgniserregend, aber laut Prüfbericht trotzdem nicht mehr ausreichend.
Nach Angaben der Brückenprüfer sind im wesentlichen die Standsicherheit, die Verkehrssicherheit sowie die Dauerhaftigkeit der Brücke bedroht und entsprechen auch nicht mehr dem derzeit gültigen Regelwerk für solche Bauwerke. So liegen teilweise Bewehrungsteile frei, Flügelgesimse sind zerfallen und die Geländer durchgerostet. Hinzu kommen zerfallende Schrammborde sowie Risse und Ausbrüche im Brückenbelag. Zudem ist zu viel Feuchtigkeit in den Beton eingedrungen. Durch diese Schäden sehen die Brückenexperten die Dauerhaftigkeit der Überführung in Gefahr.
Edgar Appenrodt (FWG) sieht bei der Brücke ebenfalls Handlungsbedarf. „Hier sollte auf jeden Fall abgewogen werden, wie man die Sache angeht. Reißt man komplett ab und baut neu oder reißt man teilweise ab und nutzt vorhandene Teile“, erläuterte er. Vor allem das untere Tragwerk sei ja noch in einem relativ guten Zustand. „Die Pfeiler könnte man doch nutzen und darauf aufbauen.“ Auch hier stimmten andere Räte zu. Andere wiederum monierten, dass diese Brücke ohnehin kaum befahren würde. Ob nicht sogar eine kleinere Brücke für kleinere Fahrzeuge Sinn ergeben würde, wurde sogar in den Raum geworfen. Allerdings wurde dieses Argument schnell entkräftet. Einige Räte erinnerten sich nur ungern an den Brand am Adamsee Ende April zurück. Zuviel Zeit gehe verloren, wenn die Löschfahrzeuge der Feuerwehr nicht mehr bis an den See heranfahren könnten.
Sperrvermerk soll bleiben
„Das sind wirklich interessante Ansätze. Die sollten wir uns mal genauer anschauen“, bestätigte Bürgermeister Frank Nase die Meinungen der Räte. Er schlug vor, den Sperrvermerk erstmal bestehen zu lassen. „Wir sollten wirklich darüber nachdenken, ob es nicht Sinn macht, eine andere Lösung für die Brücke zu finden“, so Nase.
Deshalb schlug der Bürgermeister vor, dass ein Teil des bereits verplanten Brücken-Budgets für eine Machbarkeitsstudie genutzt wird. „Danach werden wir immer noch sehen, ob wir nun doch sanieren, teil- oder ganz abreißen.“
Der Barleber Ortschaftsrat hat sich darauf geeinigt, dass der Tagesordnungspunkt zurückgestellt und neu geprüft wird. Beim nächsten Treffen nach der Sommerpause könnte das Thema bereits wieder auf der Tagesordnung stehen.