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Besuch Polizisten zum Anfassen auf dem Schulhof

Polizisten haben im Dahlenwarsleber Hort ihren Beruf vorgestellt. An mehreren Stationen erklärten sie den Kindern ihre Arbeit.

Von Ariane Amann 09.08.2017, 23:01

Dahlenwarsleben l Montagmorgen, 9.30 Uhr. Fünf Polizeibeamte betreten das Gelände von Schule, Hort und Kindergarten an der Klein Ammensleber Straße. Der Grund für das kleine Polizeiaufgebot der Regionalbereichsbeamten aus der Niederen Börde und den umliegenden Gemeinden war aber kein Unglücksfall, die Beamten waren im Rahmen der Lebensretter-Tage in den Hort gekommen.

An verschiedenen Stationen auf dem Schulhof und im Hortgebäude ließen sie die Mädchen und Jungen in den Polizeiberuf hineinschnuppern. Uwe Kehler, der Regionalbereichsbeamte der Gemeinde Niedere Börde, betreute den Fahrradsimulator. Über einen mit einem Computer verbundenen Fahrradlenker mussten die Hortkinder in verschiedenen Situationen, die per Film auf dem Monitor zu sehen waren, entsprechend reagieren. „Der Lenker misst dann den Zeitpunkt und die Geschwindigkeit der Reaktion“, sagt Uwe Kehler. Das klappt meistens schon ganz gut, hin und wieder ist ein Kind irritiert, weil die Situationen auf dem Monitor anders aussehen als im echten Leben. „Klar, normalerweise sieht man nicht nur mit dem Tunnelblick wie auf dem Monitor. Aber die Kinder schlagen sich hier richtig gut“, sagt Kehler.

Derweil klettern draußen auf dem Schulhof nacheinander fast alle Hortkinder auf das Polizeimotorrad, das Wolfgang Friedrich dabei hat. Er ist der Regionalbereichsbeamte der Gemeinde Barleben und hilft beim Informationseinsatz seiner Kollegen in der Nachbargemeinde. Der besondere Clou: Sitzen die Kinder auf dem Motorrad, stellt Friedrich die Sirene an, so dass sich die Kinder einen Moment fühlen können wie ein echter Polizist. Friedrich selbst ist nicht nur Regionalbereichsbeamter, sondern auch Mitglied der Motorradstaffel der Polizei in Sachsen-Anhalt und fährt das Motorrad auch im Einsatz öfter mal.

Ines Göring und Judith Heidmann-Oelke, ihres Zeichens beide Regionalbereichsbeamte in der Verbandsgemeinde Elbe-Heide, nehmen sich die Zeit, den Kindern Fragen zum Straßenverkehr und zum Beruf des Polizisten zu beanworten. Der Höhepunkt an ihrer Station auf dem Schulhof ist das Abnehmen der Fingerabdrücke. Die Kinder wissen bereits, dass es jeden Fingerabdruck nur einmal gibt und dass man Verbrecher anhand ihrer Fingerabdrücke überführen kann. Wer will, kann seinen gestempelten Fingerabdruck auf einer Karte auch mit nach Hause nehmen.

Jens Ruhnke, Regionalbereichsbeamter aus der Gemeinde Hohen Börde, lässt die Hortkinder ausgiebig durch seinen Einsatzwagen krabbeln. Sie dürfen auf dem Fahrersitz Platz nehmen, den Kofferraum samt Inhalt in Augenschein nehmen und eine Schutzausrüstung anprobieren. „Die wiegt um die 20 Kilo, wenn man damit einen halben Tag verbracht hat, weiß man, was man gemacht hat“, sagt der Einsatzbeamte.

Auch den Einsatzhelm durften die Kinder aufsetzen. Außerdem fragen sie Jens Ruhnke die sprichwörtlichen Löcher in den Bauch, was sich an Ausrüstung in seinem Fahrzeug befand. Mit ausdauernder Geduld erklärt er vom Verkehrsleitkegel über den Erste-Hilfe-Kasten bis zur Sitzerhöhung für Kinder, welchen Zweck die einzelnen Ausrüstungsgegenstände erfüllen.

Bei Wolfgang Friedrich streikt am Motorrad nach einer Weile die Sirene. Dafür dürfen die Kinder dann mal am Gas drehen, das natürlich am Motorrad nicht per Pedal, sondern am Griff dosiert wird. Das Motorrad heult im Stand kurz auf, die Kinder grinsen fröhlich. Auch den Beamten macht der Schulhof-Einsatz offenbar Spaß, sie lachen mit.

Für die Kinder war der Vormittag mit der Polizei eine Gelegenheit, etwaige Scheu vor den Beamten abzulegen. „Wir beißen ja auch nicht“, sagen Wolfgang Friedrich und Uwe Kehler mit Augenzwinkern.