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Bürgerhaus Schranke-Verein setzt auf kurze Projekte

Der Schranke-Verein wird das Bürgerhaus auf der Wolmirstedter Schlossdomäne weiter betreiben. Zumindest in diesem Jahr.

Von Gudrun Billowie 14.02.2018, 00:01

Wolmirstedt l Die Mitglieder des Schranke-Vereins haben sich Gedanken gemacht. „Wir wollen das Haus breiteren Bevölkerungsschichten öffnen und außerdem versuchen, Nischen zu bedienen.“ Bewährtes wie Kabarett oder Disco sollen bleiben, aber auch namhafte Künstler auftreten. Sebastian Filipp, der Vorsitzende des Schranke-Vereins, hat ein paar „Nischen“Beispiele parat. Im Bürgerhaus könne sich ein Mütterkreis treffen, außerdem ein Café öffnen, in dem Live-Musik gespielt wird. Die Zusammenarbeit mit dem Museum und der Bibliothek soll ausgebaut werden. „Auch ein Bürgerforum wäre interessant, bei dem Fragen des täglichen Lebens behandelt werden.“

Bisher nutzten vor allem Vereine und Gruppen die Räume des Bürgerhauses, Chöre, Töpfergruppen, Mal- oder Fotozirkel. Die kommen zu festen Terminen zusammen, die meiste Zeit der Woche stehen viele der Räume leer. Nun denkt der Schranke-Verein offenbar um: „Wir wollen kurze Projekte anbieten, solche, bei denen nicht gleich ein Verein gegründet werden muss oder die Besucher in einen Verein eintreten müssen“, sagt der Schranke-Vorsitzende. Der Weg ins Bürgerhaus soll erleichtert werden. Eine Wiedergeburt soll auch der medizinische Sonntag erfahren, unter anderem Namen, aber immer noch mit der Intention, dass Experten referieren.

Die bisherigen Gruppen behalten ihr Domizil. Vor allem an deren Mitglieder möchte der Vereinsvorstand herantreten und dafür werben, dass diejenigen, die ins Bürgerhaus kommen und ihr Hobby leben, möglichst Mitglied im Schranke-Verein werden. Andererseits haben viele, die zum Stammpublikum gehören, schon signalisiert, dass sie in den Verein eintreten wollen.

Es scheint, als hätte der Beinahe-Crash dem Schranke-Verein und Bürgern neuen Schwung gegeben. „Viele haben ihre Hilfe zugesagt“, hat Sebastian Filipp festgestellt. Der Verein möchte nun so etwas wie einen Vereinsstammtisch ins Leben rufen, an dem kulturinteressierte Bürger neue Projekte ausbrüten können.

Dem Schranke-Verein waren die Zuschüsse von 10.000 Euro auf 6000 Euro gekürzt worden. Öffentlich wurde diese Debatte nicht geführt, aber vor allem die Mitglieder der CDU-Stadtratsfraktion und der Bürgermeister hatten diese Kürzungen befürwortet. Grund war in diesem Fall nicht der Sparzwang, sondern die Unzufriedenheit mit der Vereinsarbeit im Sinne eines belebten Bürgerhauses. In persönlichen Gesprächen bestätigen Stadtratsmitglieder dieses Ansinnen. Das gestrichene Geld soll anderen Vereinen zugute kommen, die aktiver arbeiten und mehr Mitglieder haben, gegebenenfalls also auch wieder dem Schranke-Verein.

Der Schranke-Verein hofft, dass die gestrichenen Stadtfinanzen von Sponsoren ersetzt werden. Entsprechende Signale gibt es bereits. Sollten die neuen Vertragsverhandlungen mit der Stadt im Mai beginnen, wünscht sich Sebastian Filipp, dass die Stadt offen agiert, dass gesagt wird, wenn es mit dem Bürgerhaus andere Pläne gibt, andere Betreiber vorgesehen sind. „Auch für Vorschläge sind wir offen.“ Vorerst schaut sich der Verein nach Projektförderungen um. Die stellvertretende Bürgermeisterin Marlies Cassuhn hat den Ehrenamtlern ihre Unterstützung dafür bereits zugesagt.