Feuerwehr Burgstall: Im Einsatz am 20-Tonner
Die Freiwilligen der Feuerwehren löschen längst nicht mehr nur Feuer. Das bewiesen jetzt die Kameraden aus der Verbandsgemeinde Elbe-Heide.

Burgstall - Wenn die A14 im Einzugsbereich der Elbe-Heide fertig ist, wird es voraussichtlich mehr Lkw-Unfälle mit geben. Darauf haben sich die Feuerwehren der Verbandsgemeinde jetzt vorbereitet.
Die Aufgaben der Feuerwehr kann man in den vier Schlagworten „Retten, Löschen, Bergen, Schützen“ zusammenfassen. Das Löschen, der sogenannte abwehrende Brandschutz, ist die älteste Aufgabe der Feuerwehr.
Beim Retten erfolgt die Abwendung einer Lebensgefahr von Menschen und Tieren durch Sofortmaßnahmen, zum Bereich Schützen zählt überwiegend der vorbeugende Brandschutz.
Aber die Feuerwehr kann auch für das Bergen von Menschen und Sachgütern verantwortlich sein. Dies ist häufig nach einem Verkehrsunfall notwendig. Die Rettung von verunfallten Personen aus einem Pkw ist inzwischen bei den Rettungskräften gängige Praxis.
Zum Üben stehen hier ausreichend ausgemusterte Fahrzeuge zur Verfügung. Diese können aufgeschnitten und die Rettung der eingeklemmten Person geübt werden.
Was bisher fehlte, war ein Übungsobjekt
Anders sieht es bei Rettungs- und Sicherungsmaßnahmen mit Lastkraftwagen aus. Ein solches Übungsobjekt ist schwierig zu bekommen und folglich eine praktische Ausbildung in diesem Bereich nur sehr selten möglich. Dieses Problem hatte auch die Verbandsgemeindewehrleitung Elbe-Heide. Sie suchte Partner und fand diesen im Unternehmen Jahn Transporte Burgstall.

Gerade mit der Fertigstellung der A14 im Einzugsbereich muss mit vermehrten Lkw-Unfällen gerechnet werden. Dafür sollen die Kameraden der einzelnen Wehren gut ausgebildet sein.
An drei Wochenenden fanden nun auf dem Betriebsgrundstück in Burgstall außergewöhnliche Übungen der Feuerwehren der Verbandsgemeinde Elbe-Heide statt. Außergewöhnlich deshalb, weil es um technische Hilfeleistungen an einem Lastwagen ging. Das Unternehmen Jahn Transporte hatte nicht nur sein Grundstück für diese Übungen zur Verfügung gestellt, sondern auch Übungsobjekte organisiert und zum Trainingsort transportiert.
Eingeklemmte Personen befreien
An drei Fahrerkabinen von Lastkraftwagen konnten Rettungsmaßnahmen zur Befreiung von eingeklemmten Personen geübt werden. Im Gegensatz zur technischen Hilfeleistung bei Autos ergeben sich bei Einsätzen mit Lkw-Beteiligung deutliche Unterschiede.

Dies darzustellen und wie in solchen Fällen vorzugehen ist, war Ziel der Ausbildung. Bevor Frontscheiben aufgeschnitten oder die Türen mittels des Rettungsspreizers entfernt wurden, waren zusätzliche Sicherungsmaßnahmen notwendig, da Lkw-Türen ein gewaltiges Gewicht haben und gesondert gegen ein unkoordiniertes Herunterfallen gesichert werden müssen. Wegen der Höhe muss dies alles von einer Rettungsplattform aus erfolgen.
Zugmaschine mit 20 Tonnen
Eine weitere Übungsmaßnahme war das Heben von Lasten mittels Hebekissen. Nach einem Unfall ist auch die Sicherung von Fahrzeugen durch die Rettungskräfte notwendig. Die Lastkraftwagen sind beladen und die Ladung muss mit gesichert werden. Aber selten stehen Übungsobjekte mit hohem Gewicht zur Verfügung. Eine Zugmaschine des Transportunternehmens mit einer Last von rund 20 Tonnen konnte für diese Übung genutzt werden.
Organisatoren, Ausbilder und Teilnehmer danken dem Unternehmen Jahn Transporte für die Übungsmöglichkeiten. Sie waren sich einig, dass diese den Kameraden mehr Sicherheit in der Bergung nach einem Lkw Unfall gegeben haben.