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Coronavirus Der Elbe-Park gleicht einer Geisterstadt

Im Elbe-Park in Hermsdorf ist die Normalität gewichen. Die meisten Geschäfte haben wegen der Corona-Krise geschlossen.

Von Constanze Arendt-Nowak 24.03.2020, 13:45

Hermsdorf l Sonnabendvormittag gegen 10 Uhr. Eine Zeit, in der üblicherweise sehr viel Trubel im Elbe-Park herrscht. Der Parkplatz ist gut gefüllt und die Kunden nutzen die Zeit, ihre Wocheneinkäufe zu erledigen oder an den Schaufenstern vorbei durch die Einkaufsstraße zu bummeln. Das war bis zum 18. März 2020 so.

Ein Erlass der sachsen-anhaltischen Landesregierung hat am vergangenen Sonnabend bereits deutliche Spuren hinterlassen. Von den etwa 3000 Parkplätzen vor dem Einkaufscenter war nicht einmal ein Viertel gefüllt, Parkplätze in erster Reihe waren selbst in der Nähe des Haupteingangs leer. Und auch im Inneren schoben nur vereinzelte Kunden Einkaufswagen – einige zum Eigenschutz sogar mit Mundschutz und Handschuhen. Die Spielplätze sind mit rot-weißem Band abgesperrt, das Centermanagement bittet per Plakat „im Interesse Ihrer Kinder und zum eigenen Wohl die Spielplätze nicht zu betreten/ benutzen“. Der südliche Eingang des Centers ist geschlossen, die Kunden werden gebeten, den Haupteingang zu benutzen. „Aus Sicherheitsgründen hatten wir ein paar Tage lang nur den Haupteingang geöffnet“, erklärt Centermanagerin Karin Scheiber auf Nachfrage der Volksstimme. Inzwischen ist der Eingang zwischen Post und Apotheke auch wieder geöffnet.

Die Post und die Apotheke gehören zu den wenigen Geschäften, die nach dem Erlass derzeit noch öffnen dürfen. Am gestrigen Montag traf es auch im Elbe-Park weitere Geschäfte, die nach der Verschärfung der Auflagen durch die Landesregierung ihre Türen schließen mussten. Wenn Karin Scheiber den Gastrobereich sieht, sagt sie als Faustformel: Wer über die Theke zum Mitnehmen verkauft, darf noch. Hinsetzen ist nicht erlaubt.

Wer am Sonnabend die Zeit nicht nur zum Einkauf von Lebensmitteln nutzte und noch an den Schaufenstern anderer Läden vorbeiging, konnte einige Botschaften für die Kunden entdecken, die teilweise nicht nur über die derzeitige Situation aufklärten, sondern auch ein Stück Hoffnung beinhalteten. „Wenn Sie in den die nächsten Wochen viel zu Hause bleiben, kaufen Sie nicht online Ihre Bekleidung. Warten Sie, bis unser Geschäft wieder geöffnet hat. Dann bewältigen wir gemeinsam diese Krise“, heißt es auf einem dieser Zettel. Andere stützen sich aber auch darauf, mit Unterstützung der modernen Medien durch die Krise zu kommen – etwa mit Bestellmöglichkeiten über das Internet oder mit Beratungen per Whatsapp oder Facebook. Die Auslagen in den Schaufenstern jedenfalls hat der Coranavirus noch nicht erreicht – sie vermitteln, dass es weitergeht.