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Denkmaltag Domäne zeigt sich von der besten Seite

Am Tag des offenen Denkmals hatten in Groß Ammensleben die Klosterkirche St. Peter und Paul und das Informationszentrum geöffnet.

Von Thomas Junk 13.09.2017, 01:01

Groß Ammensleben l Der spätsommerliche Sonnenschein hat am Sonntag viele Besuche auf die Domäne in Groß Ammensleben gelockt. Ob zu Fuß, mit dem Fahrrad oder auch mit dem Auto hatten sie die Initiative ergriffen, einen Ausflug in die Niedere Börde zu unternehmen. Beim Schlendern über die Domäne gab es diesmal auch wieder viel Neues zu entdecken. So erstrahlte die Klosterkirche nach der Renovierung des Innenraumes mit ihrem Kirchenschiff in neuer Pracht.

Sachkundig führte Eva Isensee die interessierten Gäste durch die Ausstellung im Informationszentrum, die die Besucher in das Leben und Arbeiten auf der Domäne in früherer Zeit eintauchen lässt. Die Ausstellung weist die Entwicklung vom Klosterhof zur preußischen Domäne bis in die heutige Zeit eindrucksvoll nach. Ein besonderer Anziehungspunkt war auch dieses Mal die im Obergeschoss von der Kulturhistorischen Gesellschaft Groß Ammensleben gezeigte Ausstellung der Hobbyfotografin Katharina Staatz mit abwechslungsreichen Motiven unter dem Titel „Groß Ammensleben im Wandel der Jahreszeiten“.

Zu den bereits Tradition gewordenen Höhepunkten am Tag des offenen Denkmals in Groß Ammensleben gehört das Konzert des erweiterten Rossini-Quartetts in der ehemaligen Benediktiner-Klosterkirche St. Peter und Paul. Seit 15 Jahren reist das Rossini-Quartett auf der Straße der Romanik auf und ab und erfreut das Publikum in architektonisch reizvollen Räumen mit ausgesuchten musikalischen Kostbarkeiten. Somit war das diesjährige Konzert zugleich ein musikalisches Fest der Jubliäen, die sich thematisch durch das Programm zogen: 500 Jahre Reformation, 300. Geburtstag des wissenschaftlichen Entdeckers der klassischen Antike Johann Joachim Winckelmann aus Stendal und 250. Todestag des Magdeburger Komponisten Georg Philipp Telemann.

Barocke Klänge von Telemann bildeten auch den Rahmen des Konzertprogramms. Tilmann Schneiders Trompetenspiel schallte bei Telemanns Ouvertüre aus der Tafelmusik durch den Kirchenraum. Begleitet wurden die Trompetenklänge von der Oboe von Henning Ahlers.

Ein Wechselspiel der musikalischen Motive entfaltete Solistin Beate Schneider auf ihrer Flöte mit den begleitenden Violinen von Konzertmeister Yoichi Yamashita und Ingo Fritz, dem Violoncello von Marcel Körner, dem Kontrabass von Wolfram Wessel und dem Cembalo von Reinhard Seehafer.

Mit Texten zu den Jubilaren bereicherte Kammersängerin Undine Dreyßig das Wissen um die geehrten Persönlichkeiten des Jahres 2017, ehe sie, von Wolfram Wessel auf der Gitarre begleitet, die Zuhörer mit seinerzeit europaweit berühmten Liebesliedern des Lautenisten des elisabethanischen Zeitalters John Dowland begeisterte. Mit ihrem einfühlenden warmen Mezzosopran erhob sie ihre Stimme zur Klage-Arie der Zauberin Alcina aus Händels gleichnamiger Oper, die ihrer Verzweiflung Ausdruck verleiht, da sie von ihrem Geliebten verlassen wurde.

Ein mitreißender Klangrausch aller Instrumentalisten beendete das Jubiläumskonzert. Für den rauschenden Beifall in der Groß Ammensleber Kirche bedankte sich das Ensemble mit einem besinnlichen Ausklang – dem bekannten Air aus der Feder von Johann Sebastian Bach.