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Grundsatzbeschluss gefasst Die Gutensweger Riecke-Villa soll Bürgerhaus bleiben

Von Klaus Dalichow 22.07.2010, 04:21

Die Entscheidung ist mit zwölf Ja-Stimmen, drei Stimmenthalten und einer Nein-Stimme getroffen: Das bestehende Gemeindehaus im OT Gutenswegen soll weiter als Bürgerhaus erhalten und gefördert werden. Das Gebäude der ehemaligen Grundschule soll neuer Verwendung zugeführt werden. Ratsvorsitzender Matthias Meinecke hatte vorgestern am Sitzungsort Jersleben über einen entsprechenden Antrag der Freien Wähler abstimmen lassen. Deren Fraktionsvorsitzender Roland Hiller brachte ihn ein.

Jersleben. Das Bürgerhaus Gutenswegen (ehemalige Villa des Gutsbesitzers Georg Riecke) am Ackendorfer Weg ist Sitz des Ortsbürgermeisters und der Kita "Villa Kunterbunt". Voll ausgeschöpft, kann sie 51 Kinder aufnehmen. Im oberen Teil des Hauses sind größere Veranstaltungsräume, die vermietet werden. Und so soll es bleiben. Das haben die Gemeinderäte der Niederen Börde vorgestern Abend in Jersleben mehrheitlich so beschlossen, wohlwissend, dass es demnächst strengere Richtlinien für die Erteilung der Betriebserlaubnis einer Kita geben wird. Die seien zwar noch nicht durch, "aber ohne bauliche Veränderungen werden wir dann wohl nicht auskommen", so Bürgermeisterin Erika Tholotowsky. Nach ihrer Ansicht hätte das Areal der Grundschule (ehemalige Villa Schneidewindt) für die Zukunft mehr Entfaltungsmöglichkeiten geboten. Tholotowsky war deshalb auch nicht gleich klar, ob der zweite Teil der Grundsatzentscheidung eine Veräußerung von Gebäude und Grundstück bedeutet oder nicht. Ratsherr Burkhard Wohlfarth (CDU) interpretierte die Entscheidung derart, dass die Suche nach weiteren Verwendungsmöglichkeiten für das Gebäude der Grundschule am Ende in einen Verkauf münden kann.

Die Ratsmitglieder Hans Thräne und Dietmar Strauß (beide FWG, Strauß zur Sitzung in Jersleben nicht anwesend) hatten das seit geraumer Zeit vorliegende Konzept zur Nutzung des Gebäudes der Grundschule abgelehnt. Die vorgesehene 24-Stunden-Betreuung von Kleinkindern zweifelten sie an. Die gedachte Radfahrerherberge verursache ebenfalls nur Kosten und funktioniere nur im Sommer.

Beide schlagen vor, das Gebäude der Grundschule (sehr wahrscheinlich unter Einbeziehung eines privaten Investors) für altersgerechtes Wohnen umzubauen. Die Küche könnte dann in den jetzigen Räumlichkeiten weiterhin für die Versorgung der Kitas, Grundschulen und Bürger genutzt werden.

Für Tobias Hunger (FDP) ist die gegen das Gebäude der ehemaligen Grundschule getroffene Grundsatzentscheidung eine Entscheidung gegen die Küche im Keller der ehemaligen Villa. "Was wird aus den Mitarbeitern?" fragte er. Wie Daniela Baars, Ordnungs- und Sozialverwaltung, sagte, sei die Kapazität der lieferbaren Portionen bereits um die Hälfte reduziert worden. Die erste Mitarbeiterin erhalte im August ihre betriebsbedingte Kündigung.