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Armin Klausnitzer betreibt in Hillersleben ehrenamtlich eine Aufzuchtstation Eichhörnchen bekommt die Nuckelflasche

Von Burkhard Steffen 04.05.2013, 03:15

Hillersleben. Armin Klausnitzer aus Hillersleben betreut seit dem vergangenen Jahr eine Eichhörnchen-Aufzuchtstation. Derzeit zieht der Naturfreund wieder ein Jungtier groß.

Ohne Scheu räkelt sich das fünf Wochen alte Eichhörnchen in der Hand von Armin Klausnitzer. Der gibt dem Jungtier das "Fläschchen". "Darin befindet sich Aufzuchtmilch", erklärt der Naturliebhaber, der vor einem Jahr seine Eichhörnchen-Aufzuchtstation eröffnet hat.

"Immer wieder werden Jungtiere aufgefunden, die aus irgendwelchen Gründen von den Eltern nicht mehr versorgt werden", betont Klausnitzer die Notwendigkeit seines Angebotes. Erst kürzlich waren in einer Gartenanlage in Althaldensleben drei Eichhörnchenbabys gefunden worden. Die Finder brachten sie zu Tierarzt Dr. Andreas Pohl in Haldensleben. "Dort hatte ich meine Visitenkarte hinterlassen, so dass ich informiert wurde", berichtete Armin Klausnitzer.

Ab der achten Lebenswoche gibt es erst feste Nahrung

Zwei der jungen Nager sind inzwischen im Magdeburger Zoo. "Dort werden sie großgezogen und später ausgewildert", erklärt Klausnitzer. Das dritte Jungtier hat er in seine Aufzuchtstation genommen.

"Es kann sein rechtes Hinterbein nicht richtig benutzen. Genaueres kann man aber erst sagen, wenn es größer geworden ist", so die Diagnose des Hillerslebers, "sollte es gesund werden, wird es ebenfalls später ausgewildert".

Bis dahin hat Armin Klausnitzer keine ruhige Nacht mehr. "Anfangs musste es alle zwei Stunden gefüttert werden. Jetzt alle vier Stunden. Auch nachts. Dazu stelle ich mir immer den Wecker", berichtet Klausnitzer. Noch drei Wochen muss er dieses strenge Zeitregime durchhalten. "Ab der achten Woche bekommt das Tier dann feste Nahrung, wie Äpfel, Möhren, Zwieback oder Sonnenblumenkerne. Nüsse können die Tiere erst ab dem achten Monat verspeisen."

Armin Klausnitzer hat schon mehrere Eichhörnchen versorgt. "Die Tiere bringen erstmals Ende Januar ihre Kleinen zur Welt. Dann gibt es im Mai/Juni noch einmal Nachwuchs", weiß der Naturfreund.

Bei seinen Bemühungen wird Armin Klausnitzer vom Naturschutzbund unterstützt. "Vom Nabu bekomme ich Futter und manchmal auch neue Findelkinder", so der "Eichhörnchenvater".

Wer hilflose junge Eichhörnchen findet, kann sich bei Armin Klausnitzer unter der Rufnummer (0152) 51 39 81 20 melden.