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FeuerwehrStatistisch jede Woche ein Einsatz

Ein arbeitsintensives Jahr 2017 liegt hinter der Groß Ammensleber Ortsfeuerwehr. Die Kameraden zogen Bilanz.

Von Constanze Arendt-Nowak 09.01.2018, 00:01

Groß Ammensleben l „Eigentlich haben wir das oberste Limit bei den Einsätzen im vergangenen Jahr überschritten, aber es waren immer genügend Einsatzkräfte da“, schlussfolgerte Groß Ammenslebens Ortswehrleiter Martin Kutscha beim Blick auf die Einsatzstatistik des Jahres 2017. 53 Mal wurden die Kameraden alarmiert – so oft wie nie zuvor.

„Wir hatten auch einige Einsätze größeren Ausmaßes, aber seit Langem mal wieder keinen Unfall- oder Brandtoten zu beklagen“, so Martin Kutscha. Er mahnte auf der Jahreshauptversammlung seine Kameraden aber, auch bei kleineren Schadenslagen nicht aus den Augen zu verlieren, was passieren kann. Als Beispiel verwies er auf den Brand von alten Containern am Groß Ammensleber Bahnhof. Nach den Löscharbeiten wurden unter anderem Benzinkanister und eine Acetylenflasche gefunden, die auch hätten explodieren können.

Die 53 Einsätze gliederten sich in 36 Technische Hilfeleistungen, 13 Brände, zwei Amtshilfen sowie zwei sonstige Einsätze auf. Die hohe Zahl an Bränden gab dem Ortswehrleiter ein wenig Anlass zur Sorge.

Doch auch um der steigenden Anzahl derartiger Einsätze zu begegnen, investieren die Feuerwehrleute nach wie vor viel Zeit in ihre Ausbildung. Neben der Standortausbildung absolvierten die Kameraden zahlreiche Ausbildungen auf Kreis- und Landesebene.

Wichtiges Thema während der Ausbildung am Standort war aber auch der Umgang mit den neuen Fahrzeugen. Nach der Indienststellung des neuen Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeuges (HLF) im Jahr 2015 sind nun ebenso der neue Einsatzleitwagen (ELW) der Gemeinde Niedere Börde sowie ein Krad und ein Kommandowagen der Kreisfeuerwehrbereitschaft des Landkreises in Groß Ammensleben stationiert. „Die Ausbildung auf dem HLF und dem ELW soll auch in diesem Jahr ein Schwerpunkt sein“, so Martin Kutscha. Forciert werden soll zudem gerade bei der Ausbildung auch die Zusammenarbeit mit den Nachbarfeuerwehren aus Gutenswegen und Vahldorf – der Anfang dafür ist bereits gemacht.

Dass der Nachwuchs der Wehren den Einsatzkräften dabei in nichts nachsteht, hat im vergangenen September ein gemeinsamer 24-stündiger Berufsfeuerwehrtag der Jugendfeuerwehren aus Groß Ammensleben und Gutenswegen bewiesen. Das war der Höhepunkt in einem ausgefüllten Jahresplan, den die 16 Mitglieder der Groß Ammensleber Jugendfeuerwehr umsetzen konnten.

Die Einsatzabteilung der Groß Ammensleber Wehr besteht aus 36 Kameraden, darunter sechs Frauen. „19 davon haben eine Führungsausbildung und 22 sind Atemschutzgeräteträger“, unterstrich Kutscha, der zudem die Unterstützung durch eine aktive Alters- und Ehrenabteilung hervorhebt.

Was die Groß Ammensleber Wehr auszeichnet, ist die Kameradschaft. „Wir hatten 2017 sehr gute, aber auch sehr traurige Momente, aber wir haben immer zusammengestanden. Das zeigt unsere gute Kameradschaft, wir sind eine dufte Truppe“, brachte es Martin Kutscha auf den Punkt.

Und genau da knüpften auch die Gäste mit lobenden Worten an, zuerst die Gemeindebürgermeisterin Erika Tholotowsky. Sie stellte aber auch fest, dass die Groß Ammensleber Kameraden rein rechnerisch im Jahr 2017 jede Woche einmal zum Einsatz gefahren sind. „Manchen Einsatz würde ich euch gern ersparen, auch wenn ich ruhig schlafe, weil ich weiß, dass ich mich auf euch verlassen kann“, so die Bürgermeisterin. Sebastian May wünschte sich als Gemeindewehrleiter, dass die Groß Ammensleber Ortsfeuerwehr weiterhin ein Stützpfeiler der Feuerwehr der Gemeinde Niedere Börde bleibt. Und auch der Abschnittsleiter Dirk Bischoff bescheinigte der „duften Truppe“ eine gute Entwicklung: „Technik, Personal, Ausbildung passen, fehlt vielleicht noch eine neues Gerätehaus als Hülle, aber das steht ja in den Planungen.“