1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Wolmirstedt
  6. >
  7. Stadtkern bleibt Sanierungsgebiet

Wolmirstedt Stadtkern bleibt Sanierungsgebiet

Der Wolmirstedter Stadtkern bleibt weitere drei Jahre Sanierungsgebiet. Das hat ein paar Vorteile für die Bewohner.

Von Gudrun Billowie 15.12.2020, 00:01

Wolmirstedt l Die Stadt kann gar nicht so schnell Geld ausgeben, wie sie möchte. Oder ausgeben muss. Deshalb gilt der Stadtkern drei Jahre länger als Sanierungsgebiet. Hauseigentümer können steuerliche Vorteile also bis bis 2023 nutzen. Die Stadt hingegen hat drei Jahre länger Zeit, die Ausgleichsbeiträge der Bürger wieder im Stadtkern zu investieren. Doch wofür zahlen Hauseigentümer im Sanierungsgebiet die Ausgleichsbeiträge überhaupt?

Grob gesagt: Die Bürger bezahlen dafür, dass sie in einem schön sanierten Umfeld wohnen. Das ist wertvoller, als ein unsaniertes Umfeld. Messlatte ist hier der Bodenwert. Der steigt mit der Sanierung.

Die Differenz wird mit der Grundstückdfläche multipliziert, auf dieser Grundlage müssen Eigentümer einen Ausgleichsbeitrag zahlen.

Im Gegenzug bleiben ihnen Straßenausbaubeiträge erspart, die außerhalb des Sanierungsgebietes für sanierte Straßen bezahlt werden müssen. Allerdings werden diese Ausbaubeiträge voraussichtlich abgeschafft.

Zurück zu den Ausgleichsbeiträgen im Sanierungsgebiet. Solange die im festgelegten Sanierungszeitraum von den Grundstückseigentümern fließen, werden sie von der Stadt wieder ins Sanierungsgebiet investiert. In Wolmirstedt soll demnächst beispielsweise die Umgestaltung des Stadtparks profitieren. Fließen die Gelder nicht im festgesetzten Zeitraum, geht ein Teil zurück an Land und Bund.

Da die Azusgleichsbeiträge bis zum 31. Dezember erhoben, aber nicht gleichzeitig investiert werden können, hat Wolmirstedt die Satzung geändert und die Dauer der Sanierung bis 2023 verlängert.

Der Stadtkern Wolmirstedts war im Jahr 1993 als Sanierungsgebiet festgesetzt worden (siehe Grafik). Innerhalb dieses Areals konnten Grundstückseigentümer seither Fördermittel des Bundes, Landes und der Stadt nutzen, die ausschließlich in Sanierungsgebiete fließen. Mit deren Hilfe wurden seither Häuser auf Vordermann gebracht. Fenster, neue Türen, Fassaden - es gab viele Möglichkeiten Häusern und damit ganzen Straßenzügen ein neues Gesicht zu verpassen. Beispiele sind das Fischerufer oder die Friedensstraße.

Diese Möglichkeit haben nicht nur Privatpersonen, sondern auch die Stadt genutzt. Die Schlossdomäne, die August-Bebel-Straße und die Julius-Bremer-Straße wurden unter anderem mit Geldern aus dem Stadtkern-Sanierungstopf modernisiert, ohne dass sie ihr ursprüngliches Gesicht verloren haben.