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Freibad Fördermittel für Niederndodeleben

Fördermittel vom Bund lassen die Chancen auf neue Badefreuden im Niederndodeleber Schwimmbad "Schrotetal" steigen. Die Planungen laufen.

Von Constanze Arendt-Nowak 15.04.2019, 01:01

Niederndodeleben l Das Familienfreizeitbad in Niederndodeleben ist eines von 186 Projekten bundesweit, das in den Genuss von Mitteln aus der Förderung der Sanierung von Sport-, Jugend- und Freizeiteinrichtungen des Bundes kommt. Der Haushaltsausschuss des Bundestages hat dafür in der vergangenen Woche grünes Licht gegeben, nachdem etwa 1300 Bewerbungen geprüft worden sind. Von der geplanten Gesamtinvestitionssumme von drei Millionen Euro für die Sanierung des Schwimmbades „Schrotetal“ in Niederndodeleben sollen zwei Millionen Euro gefördert werden. Während der Baumaßnahme sollen das Schwimm- und Nichtschwimmerbecken saniert und ein neues Technikgebäude mit Filtertechnik errichtet werden.

Besonders groß war die Freude beim etwa 100 Mitglieder zählenden Schwimmbadverein, der das Bad seit vielen Jahren bewirtschaftet, und seinem Vorsitzenden Florian Pötzsch. „Wir freuen uns riesig, dass die größte Hürde für die weitere Sanierung unseres Freibades genommen ist: Mit den zwei Millionen Euro vom Bund ist die Finanzierung gesichert, die Gemeinde kann endlich loslegen“, erklärte Florian Pötzsch und hofft, dass 2021 im neuen Freibad angebadet werden kann. Er sicherte zu, dass der Schwimmbadverein den Neuaufbau positiv begleiten wird. Bereits im vergangenen Jahr habe es mehrfach Gespräche zwischen Vertretern des Vereins, Gemeindevertretern, der Bürgermeisterin und der Verwaltung gegeben, bei denen der späteren Betrieb des Freibades im Mittelpunkt stand.

Zudem haben, wie Pötzsch weiter erklärt, bereits mehrere Treffen mit Vertretern der Genossenschaft des Freibades in Luthe (Niedersachsen) stattgefunden, die die Verantwortlichen in der Hohen Börde ermutigt haben, für den künftigen Betrieb des Bades die Gründung einer Genossenschaft zu favorisieren. „Mit einem einmaligen finanziellen Beitrag zur Genossenschaft kann sich jeder an Entscheidungen und der Organisation des Freibades beteiligen oder einfach nur seine Unterstützung bekunden“, so Pötzsch.

Dem pflichtet auch Steffi Trittel als Bürgermeisterin der Gemeinde Hohe Börde bei. Hocherfreut über die Fördermittelzusage, will sie sich schnellstmöglich mit dem Niederndodeleber Ortsbürgermeister Wolfgang Schmid und Vereinsmitgliedern zusammensetzen, um die weiteren Wege aufzuzeigen und das weitere Vorgehen zu planen. Mit dem Wissen, dass die Stimmen derer, die nicht mehr an die Sanierung des in den 1960er-Jahren größtenteils in Freiwilligenarbeit errichteten Bades glaubten, immer lauter wurden, möchte sie einen Ausblick geben, wie das Bad einmal aussehen könnte und vielleicht auch schon einen Zeitplan aufstellen. „Wir haben noch viel zu tun“, sagt sie.

Eines steht für die Bürgermeisterin fest: „Wir brauchen die Menschen in Niederndodeleben und auch die Unternehmen, die den Verein unterstützen, da sind alle gefordert!“ Andererseits sieht sie in dem neuen Familienfreizeitbad für die ländliche Region, für die demografische Entwicklung und auch für die Hohe Börde eine wichtige Kulturstätte, die für Kinder ebenso gedacht ist wie für die Eltern und andere Generationen.

Der Ortsbürgermeister Wolfgang Schmid möchte allem voran den Dank stellen – den Dank an alle, die sich engagiert haben, dass das Vorhaben „Schwimmbad“ einen positiven Ausgang findet. „Insbesondere danke ich dem Schwimmbadverein, dass er gemeinsam mit dem Ortschaftsrat Geduld bewiesen hat und daran geglaubt hat, dass es möglich ist, ein längst totgeglaubtes Kleinod wieder zum Leben zu erwecken“, so Schmid. Ihn freut es, dass die Hoffnung gesiegt hat und der Stellenwert der Erholung, den dieses Bad hat, erkannt worden ist.

Zum Hintergrund: 2017 ist das Schwimmbad geschlossen worden, nachdem das Gesundheitsamt im Frühjahr des Jahres angedroht hatte, das Bad sperren zu lassen, da immer wieder Keimbelastungen aufgetreten waren. Eine Gesundheitsgefahr konnte nicht ausgeschlossen werden. Option war, die Filteranlage zu erneuern, um die Androhung abzuwenden. Doch eine Lösung konnte auf die Schnelle nicht gefunden werden. Auch aufgrund der verzögerten Bauarbeiten am Funktionsgebäude blieb das Bad den gesamten Sommer geschlossen, den darauffolgenden auch.

Damit wurden die damals bereits geschmiedeten Pläne durchkreuzt, eine Sanierung des Bades war bereits geplant. Eine Machbarkeitsstudie, die die Erneuerung in mehreren Bauabschnitten vorsah – im ersten Bauabschnitt ein Funktionsgebäude, im zweiten das Becken – lag bereits seit längerem in der Schublade. Das Funktionsgebäude, das ebenfalls mit Fördermitteln erbaut worden ist, ist inzwischen bis auf die Außenanlagen fertiggestellt. Fest stand: Die Beckensanierung konnte nur mit Fördermitteln gestemmt werden.

Um die Sanierung des Beckens stärker voranzutreiben, fuhr die Gemeinde Hohe Börde seit dem Vorjahr zweigleisig. Neben der Beantragung der Bundesmittel legte die Gemeinde auch in ihrem 2018 erstellten Integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzept (ISEK) –als Grundlage für eine Städtebauförderung des Landes – einen Fokus auf das Niederndodeleber Schwimmbad und dessen Sanierung.