Wieder eine erste Klasse in Angern

Angern l Mit der Freien Um-Welt-Schule (FUS) Angern bereichert eine neue Schule in freier Trägerschaft die Schullandschaft in Sachsen-Anhalt. „Die FUS bietet eine einzigartige Kombination aus bilingualem Unterricht und naturnahem Lernen", so Ortrun Horstmann, Vorsitzende des Fördervereines Grundschule Angern, der als freier Träger die FUS ins Leben gerufen hat.

Das war eine Reaktion auf die drohende Schließung der staatlichen Grundschule in Angern, die selbst ein Bürger- entscheid und viele andere Initiativen nicht verhindern konnten. Jetzt teilen sich die dritte und vierte Klasse des Auslaufmodells der staatlichen Grundschule und die Erstklässler der Freien Um-Welt-Schule das Gebäude Am Weinberg, in das die Gemeinde Angern in den vergangenen Jahren viel Geld gesteckt hatte.

Selbst das Auslaufmodell wollte das Landesschulamt noch kippen und keine Lehrer mehr nach Angern entsenden. Erst nach einer Klage durch die Verbandsgemeinde vor dem Verwaltungsgericht war eine entsprechende Verfügung zurückgezogen worden.

Erwartungsvoll blickten am Sonnabend zwölf Mädchen und Jungen ihrer Einschulung in die Freie Um-Welt-Schule entgegen. Für die Gründungs- und Einschulungsfeier war die Sporthalle festlich hergerichtet worden. Ortrun Horstmann eröffnete die Veranstaltung und packte symbolisch Schultüten, sowohl für die Kinder, als auch für die Eltern. „Ihr werdet eine bunte Welt entdecken und eine neue Sprache lernen. Die Lehrer werden euch dabei helfen“, richtete sie das Wort an die Schüler. An die Eltern appellierte sie, den Kindern mit viel Geduld, Liebe, Zeit und Lob die notwendige Unterstützung für den neuen Lebensabschnitt zu geben.

Schüler der Grundschule Angern und Kinder aus der Kita „Weinbergwichtel“ gestalteten dann ein Programm für die Abc-Schützen. Danach bedankten sich die Eltern beim Förderverein, „für die Kraft, die Energie und das Engagement bei der Beantragung und Realisierung der Freien Um-Welt-Schule“. Stellvertretend für alle Fördervereinsmitglieder bekam Ortrun Horstmann einen dicken Blumenstrauß.

Und dann wurde es ernst. Schulleiterin Gerda Irrgang rief die Erstklässler auf die Bühne. Jedes Kind durchschritt einen girlandengeschmückten Glockenbogen und läutete sich dann selbst in seine Grundschulzeit ein. Danach gab es kleine Geschenke, die von den älteren Schülern mit einem individuellen Spruch überreicht wurden. Nach dieser Zeremonie sammelte Gerda Irrgang ihre Schützlinge, um mit ihnen von der Sporthalle zur Schule zu laufen. Dort lernten die Erstklässler ihren Klassenraum kennen und absolvierten bereits ihre erste symbolische Unterrichtsstunde. Sie haben künftig im Obergeschoss des Schulgebäudes Unterricht. Die dritte und vierte Klasse lernt im Erdgeschoss.

Eingeschult wurde an diesem Tag auch in die anderen Grundschulen in der Verbandsgemeinde Elbe-Heide. Die Abc-Schützen der Grundschulen in Burgstall, Colbitz, Rogätz und Zielitz erlebten unvergessliche Feierstunden.