1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Wolmirstedt
  6. >
  7. Gesunde Lebensweise beugt dem Krebs vor

Medizinischer Sonntag widmete sich den gynäkologischen Erkrankungen Gesunde Lebensweise beugt dem Krebs vor

Von Regina Malsch 19.11.2013, 01:08

Wolmirstedt l Der letzte Medizinische Sonntag in diesem Jahr in Wolmirstedt drehte sich um gynäkologische Erkrankungen. Kein Wunder, dass zu diesem Thema nur Frauen den Weg in den Katharinensaal fanden. Allerdings stieß das Thema nur auf geringes Interesse. Noch nicht einmal ein Dutzend ältere Besucherinnen waren gekommen.

Der Vortrag von Dr. med. Heike Perlitz war sehr interessant, auch weil die Fachärztin für Gynäkologie aus Haldensleben allgemeinverständlich und sehr emotional referierte. In den Fokus stellte die Frauenärztin mit eigener Niederlassung die Möglichkeiten zur Früherkennung bösartiger Veränderungen. Mit etwa 72000 Neuerkrankungen im Jahr ist der Brustkrebs der Frau die häufigste Erkrankung. Begünstigt wird die Krankheit durch genetische und hormonelle Faktoren, aber auch durch Fettleibigkeit, Bewegungsarmut sowie übermäßigen Nikotin- und Alkoholkonsum.

Weil die Gefahr, an Brustkrebs zu erkranken, mit dem Alter steigt, gibt es seit einigen Jahren für Frauen ab 50 Jahre das Mammografie-Screening. Zu der Reihenuntersuchung werden alle 50- bis 69-Jährigen im Abstand von zwei Jahren geladen. "Nehmen Sie die Möglichkeit wahr, kontrollieren Sie Ihre Brust aber unbedingt auch regelmäßig selbst", appellierte die Ärztin und zeigte, wie das gemacht werden sollte.

Zwei Drittel der an Brustkrebs Erkrankten überleben, auch weil Früherkennung und Therapie Fortschritte gemacht haben. Operationen werden meist als brusterhaltend vorgenommen. Die amerikanische Filmschauspielerin Angeline Jolie hatte wegen eines sehr großen genetischen Risikos ihre Brüste amputieren lassen und dies auch öffentlich gemacht. Die Referentin begrüßte diesen Schritt, weil sie damit anderen Frauen die Angst genommen habe. Eine Besucherin zeigte sich verwundert, dass in Deutschland die radikale Methode nur bei schwerster Erkrankung angewandt wird. Die Wolmirstedterin war das zweite Mal an Burstkrebs erkrankt und hatte vergeblich um Amputation gebeten.

Häufig ist auch der Gebärmutterhalskrebs, an dem jährlich 6200 Frauen erkranken und 1800 sterben. Hervorgerufen wird der Krebs durch Viren, was durch eine frühzeitige Impfung verhindert werden kann. Seit einigen Jahren können sich junge Frauen ab 17 Jahre impfen lassen. Die Medizin ist heute auch soweit, dass der notwendige Eingriff bei Krebserkrankten so schonend vorgenommen wird, dass junge Frauen noch Kinder bekommen können. Häufig müsse aber auch die Wertheim-Methode, die sogenannte Totaloperation durchgeführt werden. "Aber auch dieser radikale Eingriff wird heute sehr viel sensibler und schonender vorgenommen", betont die Gynäkologin.

Ihr Fazit nach dem einstündigen Vortrag: Früherkennung lohnt sich, gesunde Lebensweise beugt vor. "Achten Sie auf Ihren Körper und pflegen Sie ihn. Sie haben nur den einen", gab sie den Frauen mit auf den Weg.