Harbker und Morsleber schließensich Bergmannsinitiative an

Helmstedt l Der Bergmannsverein Harbke und der Morsleber Knappschaftsverein haben sich einem Förderverein angeschlossen, der sich in Helmstedt gegründet hat. Ziel ist die gemeinsame Wahrung des bergmännischen Brauchtums.

Ein vielfaches "Glück auf!" war im Helmstedter Schützenhaus zu hören, wo sich Abordnungen zahlreicher Bergmanns- und Knappenvereine, Freunde des Bergbaus, Vertreter von Unternehmen, Bürgermeister und Abgeordnete trafen, um einen Verein zu gründen. Neben Dieter Heiser, Vorsitzender der Vereinigung der Bergmanns- und Knappenvereine des Helmstedter Reviers, hatte Helmstedts Landrat, Matthias Wunderling-Weilbier, Platz genommen.

Dieter Heiser klärte zunächst auf, warum man an diesem Tag den "Förderverein zur Wahrung des bergmännischen Brauchtums im Helmstedter Revier" überhaupt gründen wolle. "Seit 150 Jahren war man hier in der Förderung der Braunkohle tätig und hat die Wirtschaft hoch gehalten, über 100 Jahre bestehen auch die ersten Bergmannsvereine", sagte er. Runstedt, Wulfersdorf, Helmstedt und Schöningen seien ausgekohlt, es sei nun kurz vor 12, meinte er weiter.

Die bestehende Vereinigung sei 60 Jahre in der Traditionspflege, die in den einzelnen Gemeinden bekannt und anerkannt sei, aktiv gewesen, "aber jetzt kommen wir mit einer so lockeren Vereinigung nicht mehr zurecht, wir müssen uns mit den Gemeinnützigen auf eine Stufe stellen. Gemeinnützigkeit ist vor allem für die finanzielle Unterstützung durch Unternehmen und andere Freunde des Bergbaus von Bedeutung. Deshalb heute die Gründung", so Heiser. "Unsere Ziele sind einfach. Wir wollen Brauchtum pflegen und weiterhin traditionelle Veranstaltungen durchführen, die nicht allein von Mitgliedsbeiträgen finanziert werden können."

Landrat Matthias Wunderling-Weilbier äußerte Anerkennung für die Initiative der Bergleute. "Ich spreche schon heute meinen Dank dafür aus, dass somit die Tradition weiter gepflegt wird, denn sonst geht sie verloren. Das hilft, Kultur und Geschichte unseres Reviers zu bewahren, wir verlieren sonst Identität."

Als Vereine wurden bereits die Bergmannsvereine Helmstedt, Esbeck, Wolsdorf, Harbke und der Knappenverein Morsleben Mitglied. Der Harbker Verein war durch seine Vorsitzende, Corinna Schmidt, vertreten, vom Verein Morsleben kamen Günter Kufes, Erich Molzahn und Dr. Richard von der Osten.

In offener Abstimmung wurde der Vorstand des "Fördervereins zur Wahrung des bergmännischen Brauchtums im Helmstedter Revier" gewählt. Ohne Gegenstimmen sprachen sich die Mitglieder für Rainer Polk vom Bergmannsverein Helmstedt als Vorsitzenden aus, sein Stellvertreter wurde Uwe Kretschmer aus Esbeck, zum Schatzmeister wurde Karl-Heinz Behrensvom BV Esbeck und zum Schriftführer Markus Keune, ebenfalls BV Esbeck, gewählt. Nach Überarbeitung der Satzung soll nun die Eintragung ins Vereinsregister beantragt werden. Noch in diesem Jahr wird die erste Mitgliederversammlung stattfinden.

An einer Mitgliedschaft Interessierte melden sich bei Rainer Polk, Telefon (05351)8982, e-mail: Rainer.Polk@t-online.de.