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Heimatfreunde Kartoffeln ernten wie früher

Zum 12. Mal haben die Wellener Heimatfreunde zum Kartoffelfest eingeladen. Dabei lebte die Landwirtschaft früherer Jahrzehnte wieder auf.

Von Constanze Arendt-Nowak 30.08.2017, 01:01

Wellen l Das letzte Augustwochenende haben die 20 Wellener Heimatfreunde fast jährlich dick im Kalender angestrichen. Denn zu diesem Datum sind auf dem Acker der Heimatfreunde Heinz und Marianne Haenschke die Kartoffeln reif und kräftig, um geerntet werden zu können. Eine Ernte mit viel Publikum, das sich dann – eben seit zwölf Jahren schon – am Rand des Ackers am Feldweg nach Mammendorf versammelt. Und eben diese Leute lassen sich dann auch gern ein paar Jahrzehnte zurückversetzen. Sie schließen sich bereitwillig Heinz Haenschkes Pferdegespann an, um emsig die ausgepflügten Kartoffeln aufzusammeln. So war es auch am vergangenen Sonnabend wieder. Die roten und gelben Kartoffeln zum Mitnehmen waren bei Jung und Alt begehrt, nachdem Pferd Max vor dem Pflug seine Arbeit getan hatte.

„Wir möchten uns bei den Hausherrn bedanken, denn ohne seine Kartoffeln wäre das Fest nicht möglich“, erklärte die Chefin der Heimatfreunde, Edeltraud Teetzen. Sie wagte aber auch einen geschichtlichen Exkurs, denn auch ohne den „Alten Fritz“ hätte die Idee, ein Kartoffelfest in Wellen zu feiern, wohl nie entstehen können. „Er hat die Kartoffel bei uns nach einer großen Hungersnot eingeführt und mit viel List den Menschen schmackhaft gemacht“, fügte sie hinzu.

Als Heinz Haenschke Max angespannt hatte, hatten die Heimatfreunde und ihre Helfer einen Großteil der Arbeit schon hinter sich. Zelte mussten aufgebaut werden, das Stroh und die Blumen zur Dekoration des Kartoffelfest-Geländes herangefahren werden. Zahlreiche Stände boten nicht nur etliche deftige und süße Gaumenfreuden, sondern auch das ein oder andere Mitbringsel für das eigene Zuhause an.