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Nachhaltiges Projekt Hermsdorf: Wie ein Café kaputte Dinge retten kann

Das Freiwilligenprojekt Repair-Café wird bald eröffnet. Das steckt dahinter.

Von Carina Bosse Aktualisiert: 18.04.2024, 15:13
Die letzten Vorbereitungen zur Eröffnung des Repair-Cafés im ehemaligen Hermsdorfer Jugendklub am 4. Mai laufen auf Hochtouren.
Die letzten Vorbereitungen zur Eröffnung des Repair-Cafés im ehemaligen Hermsdorfer Jugendklub am 4. Mai laufen auf Hochtouren. Foto: Gemeinde

Hermsdorf - Torsten Barwig steckt voller Erwartungen und Vorfreude. Das Repair-Café Hohe Börde als Freiwilligenprojekt nimmt immer mehr Gestalt an. Die sieben geplanten Arbeitsplätze im ehemaligen Jugendklub in Hermsdorf sind schon zu erahnen. Einige Regale und Ablagen müssen noch aufgebaut und angebracht werden.

Am Sonnabend, 4. Mai, soll ab 10 Uhr mit einem Tag der offenen Tür Einweihung gefeiert werden. „Wir mussten dreimal streichen, um das dunkle Rot der Wände im Hauptraum mit weißer Farbe überdecken zu können“, erzählt Torsten Barwig, der ehrenamtliche Koordinator.

Firmen unterstützen

Im Rahmen eines Arbeitseinsatzes in den Räumen des künftigen Repair-Cafés hatte sich auch ein Fernsehteam von „Mitmachen statt meckern“ in Hermsdorf angekündigt, um beim Renovieren zu helfen. Drei Minuten Sendezeit kosteten beinahe einen ganzen Tag Arbeit, aber „es hat allen Spaß gemacht, und wir konnten im Nachhinein lachen“, berichtet der Hohenwarsleber. Er ist froh, mit dem Repair-Café eine herausfordernde Aufgabe gefunden zu haben, kann er sich doch langsam auf seinen Ruhestand vorbereiten.

Sinnvolle Aufgabe für den Ruhestand

Nur Zuhause zu sitzen, ist nicht sein Ding. Vielmehr möchte er aktiv bleiben – und wie geht das besser, als mit einer Tätigkeit als Hobbyhandwerker. Die Berichterstattungen in der Zeitung und im Fernsehen haben dem Repair-Café bereits im Vorfeld viel Aufmerksamkeit eingebracht. „Firmen, wie 24 Volt aus dem Gewerbegebiet, sind auf mich zugekommen und haben ihre Unterstützung angeboten“, sagt Torsten Barwig anerkennend. So etwas sei Gold wert, könne man in diesem Fall sogar auf notwendiges Werkzeug von einer Firmenübernahme rechnen.

Reparieren statt wegwerfen

Die Idee, die hinter den Repair-Cafés steckt, ist einfach: Hobbyhandwerker nehmen sich von Bürgern gebrachte defekte Geräte vor, um sie wieder in Gang zu bringen. Kann das Gerät ohne Ersatzteile wieder zum Laufen gebracht werden, fallen keine Kosten an. Werden Ersatzteile gebraucht, müssen diese von den Gerätebesitzern bezahlt werden. Eine Garantie gibt es nicht, aber auf jeden Fall das gute Gefühl, es wenigstens versucht zu haben.

Neben der Reparatur von Kleingeräten gibt es nun auch Überlegungen, einen Näh- und Handarbeitsservice, Kleinreparaturen von Möbeln und vielleicht sogar einen Fahrrad-Pannenservice zu integrieren. Torsten Barwig hofft in jedem Fall, dass sich am 4. Mai viele interessierte Bürger im Repair-Café an der Kirchstraße einfinden.