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Präsidiumssitzung im Ratssaal der Gemeinde und Besuch in der Heimatstube Honorarkonsul gefällt das Schulkonzept

Von Gudrun Billowie 24.03.2012, 04:21

In Barleben trafen sich Honorarkonsuln verschiedener Bundesländer zu einem Erfahrungsaustausch. Nach dem Arbeitstreffen besichtigten sie die Heimatstube und das Hexal-Werk.

Barleben l Der Barleber Ralf Karl Hesse ist Honorarkonsul der Republik Bulgarien. Damit kümmert er sich ehrenamtlich um die Beziehung zwischen beiden Ländern. Neben Ralf Karl Hesse gibt es deutschlandweit noch weitere Honorarkonsuln, die für alle möglichen Länder tätig sind. Die Mitglieder des Präsidiums und Beirates des Konsular Korps Deutschland treffen sich reihum zu ihren Präsidiumssitzungen und am Donnerstag kamen sie auf Einladung von Ralf Karl Hesse in die Bördege- meinde.

Honorarkonsuln wie Ralf Karl Hesse sind Mittler zwischen den Kulturen. Die Arbeit bezieht sich vor allem darauf, ein Netzwerk zu knüpfen, zwischen der Wirtschaft, Kultur- und Sportvereinen beider Länder. Kurz, ein Honorarkonsul dient der Völkerverständigung.

Präsident des Konsular Korps ist Klaus E. Goehrmann aus Niedersachsen, der sich für das Land Peru engagiert. "Honorarkonsuln kümmern sich einerseits um die Beziehungen zwischen dem Herkunftsland und dem Land, das sie vertreten, aber auch um deren Bürger, wenn sie nach Deutschland kommen." Dazu gehört nicht nur Beratung und Begleitung, sondern auch das Ausstellen von Pässen.

Das Hauptaugenmerk liegt aber auf der Kontaktpflege. "Vor allem aber wollen wir die Länder füreinander interessieren", sagt Ralf Karl Hesse. Dem Barleber lag es am Herzen, seine Gemeinde vorzustellen. Schließlich dienen Honorarkonsuln auch als Multiplikatoren in alle Welt. Nicht von ungefähr besichtigten sie das Hexalwerk. "Ich wollte verdeutlichen, welch starker Wirtschaftsstandort Barleben ist", sagt Hesse, "aber auch zeigen, dass noch Platz ist für andere Investoren."

Investoren sind Menschen, und für Menschen zählt nicht nur die Wirtschaft allein. "Auch mit den sogenannten weichen Standortfaktoren kann Barleben aufwarten", wirbt Hesse. Er nennt Vereine, wie der Idol-Verein, die sich um internationale Beziehungen kümmern, und nicht von ungefähr wurde die Delegation auch in die Heimatstube eingeladen.

Bürgermeister Franz-Ulrich Keindorff begrüßte die Honorarkonsuln ebenfalls und warb für den Standort Barleben. "Am meisten hat mich das schulische Konzept beeindruckt", sagt Klaus E. Goehrmann, "zum einen diese Sprachenvielfalt, zum anderen die technische und wirtschaftliche Ausbildung."

Außer den ehrenamtlich arbeitenden Honorarkonsuln kümmern sich auch die hauptamtlich arbeitenden Generalkonsuln um die internationalen Beziehungen. "Die arbeiten aber jeweils nur drei bis vier Jahre im Land", sagt Hesse. Ein Honorarkonsul hingegen ist in seiner Region verwurzelt und Bestandteil des regionalen Netzwerkes. "Damit kann er Beziehungen viel einfacher und dauerhafter pflegen, weil er die Gegebenheiten vor Ort nicht nur kennt, sondern in ihnen lebt."

Der schönste Lohn für die Barleber Gastfreundschaft wäre für Hesse, wenn einer der Honorarkonsuln demnächst eine Delegation seines Entsendelandes nach Barleben führt.