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Internet Breitbandausbau nimmt Formen an

Noch wird nicht gebuddelt, doch der Breitbandausbau in der Gemeinde Barleben schreitet voran.

Von Sebastian Pötzsch 04.03.2020, 08:00

Barleben l „Ja, es stimmt. Wir hinken mit dem Ausbau unseres kommunalen Breitbandnetzes tatsächlich anderen Arge-Gemeinden etwas hinterher. Doch das hat mit der Komplexität zu tun, die es nur hier gibt“, erklärte Barlebens Bürgermeister Frank Nase (CDU) gegenüber der Volksstimme. Damit reagierte der Rathauschef auf Kritik von Gemeinderäten, das Projekt immer wieder verzögert zu haben.

So habe Barleben die wohl wertigsten Straßen im Landkreis, deshalb müsse behutsam vorgegangen werden. „Ja, bei uns ist es anders als in anderen Kommunen. Die haben noch keine großflächigen Leerrohrsysteme, wie sie bei uns bereits verlegt sind und eingebunden werden müssen. Eine weitere große Aufgabe ist es, bereits vorhandene Glasfaserleitungen möglichst ins kommunale Netz zu integrieren“, beschrieb Nase. So seien aktuell mindestens sechs Anbieter in Sachen Breitband aktiv, die bereits Glasfaserstränge verlegt hätten. Diese vorhandenen Kapazitäten sollten zusammengetragen und genutzt werden.

Viele Details seien zu beachten und unter einen Hut zu bringen. „Dafür haben wir die Arbeitsgruppe gegründet. Hier tauschen sich die Digitaldienstleister und Auftragnehmer mit Vertretern der Verwaltung und des Gemeinderates aus“, sagte der Bürgermeister weiter. Das erfordere die Komplexität der Aufgaben. So erläutere das Forum technische Notwendigkeiten und Gesetzeslagen sowie deren Probleme und die entsprechenden Lösungen. Um Informationen geschützt untereinander auszutauschen, sei das Arbeiten hinter verschlossenen Türen vereinbart worden.

Zum aktuellen Stand sagte Frank Nase, dass die Planungen für die Kleinst-Cluster erfolgt sind. Nun stehe die Aussage des Partners DNS:Net über deren Wirtschaftlichkeit an. „Diese erwarten wir aber, weil DNS:Net die Cluster ja vorgeschlagen hat“, erklärte der Rathauschef. Der nächste Schritt ist nun die Ausweitung der Planungen auf das gesamte Gemeindegebiet. Hierzu erwartet die Verwaltung einen Zuwendungsbescheid aus Berlin, um Deckungslücken noch aufzufüllen.

Eine weitere Aufgabe der Arbeitsgruppe sei es, die Straßeninfrastrukturen zu schützen, in dem bereits vorhandene Glasfasertechnik in das kommunale Netz integriert wird. Das soll zur Senkung der Investitionskosten beitragen.

Nun haben die Mitglieder der Gemeinderatssitzung zu entscheiden, ob die Planungsleistungen für das gesamte Gemeindegebiet sowie die Projektsteuerung freizugeben sind. Derweil ist die Entwurfsplanung für das erste Cluster fertig, weitere folgen.

Laut den Planungen werden zuerst im Osten Meitzendorfs, im Osten Ebendorfs, in Barleben nördlich der Bahnstrecke sowie in der Mitte der Ortschaft westlich des Breitewegs und im Technologiepark Ostfalen Glasfaserstränge verlegt. In einer zweiten Ausbaustufe sind der Westen Meitzendorfs, der Westen Ebendorfs, der Südosten und der Nordwesten Barlebens an der Reihe. Die dritte Ausbaustufe befasst sich mit dem Süden Ebendorfs, dem Süden Barlebens und weiteren Teilen im Osten der Ortschaft. Allein während der ersten Ausbaustufe sollen fast 48 Kilometer Glasfaser verlegt werden. Auf einen Zeitplan wollte sich der Rathauschef nicht festlegen. „Wenn ich jetzt Versprechungen mache, ist das einfach unseriös“, begründete Nase und fügte hinzu: „Wir sind zwar gestartet. Es muss aber noch gelaufen werden. Uns allen ist daran gelegen, dass es ein Sprint werden wird. Realistisch muss man aber sagen, dass es eher eine Mittelstreckendistanz ist.“

Ein erster Meilenstein für das kommunale Glasfasernetz der Gemeinde Barleben war bereits am 6. November erreicht worden. So wurde im Technologiepark Ostfalen im Süden Barlebens ein sogenannter Point of Presence (PoP) in Betrieb genommen. Dieser zentrale Netzknotenpunkt gilt als Einfallstor für das nördliche Sachsen-Anhalt. Demnächst entstehen in den jeweiligen Teilausbaugebieten zwar weitere Kabelverzweiger. Der in Barleben bildet jedoch den Hauptknotenpunkt, an dem die Glasfaserleitungen aus der Börde sowie der Altmark gebündelt ankommen.