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Abschlussveranstaltung vom Landesprojekt "Bimus" in der Jugendherberge in Haldensleben Jugendliche aus der Börde üben Verantwortung

Von Thomas Junk 26.11.2012, 02:32

Bildungsmultiplikatoren - ein Wortungeheuer, das mehr als 50 junge Menschen aus dem Landkreis Börde ein Jahr lang begleitet hat. Das Bimus-Projekt des Landes Sachsen-Anhalt soll Jugendliche stark machen. Am Sonnabend fand in der Haldensleber Jugendherberge die Abschlussveranstaltung statt.

Haldensleben l 56 Jugendliche im Alter zwischen 12 und 27 Jahren nutzten in diesem Jahr die Angebote, die der Fachdienst Jugend des Landkreises Börde ihnen gemacht hatte. Insgesamt sieben Seminarveranstaltungen fanden über das Jahr hinweg statt. So beschäftigten sich die jungen Frauen und Männer mit Themen wie DDR-Geschichte, Jugendkulturen, Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation. An unterschiedlichen Orten im Landkreis und einmal in Berlin lernten die Teilnehmer aus dem gesamten Kreis, wie man eine Veranstaltung organisiert, wie man sich rhetorisch gut schlägt und zum Beispiel auch, wie man einen Jugendklub selbst verwaltet.

Im Laufe der Zeit sind die Teilnehmer zu einer eingeschworenen Truppe zusammengewachsen. Davon konnten sich am Sonnabend auch der Leiter des Fachdienstes Jugend, Hans-Joachim Jakobi, sowie weitere Mitglieder der Verwaltung überzeugen. Die Bimus-Teilnehmer stellten bei ihrer Abschlussveranstaltung in der Jugendherberge in Haldensleben ein Programm auf die Beine, bei dem sie nicht nur zeigten, was sie in den Seminaren gelernt hatten, sondern auch, dass sie eine ordentliche Portion Witz und Kreativität an den Tag legen können.

Amtsleiter Jakobi zeigte sich nach der Präsentation - bestehend aus Vorträgen, Fotos, kleinen Szenen und einer lustigen Musical-Darbietung - sichtlich begeistert. "Es hat mir Riesenspaß gemacht. Und wenn ich die Freude in Euren Augen sehe, ist das für uns von der Verwaltung das größte Geschenk. Dann wissen wir, dass die Anstrengungen, das Geld dafür zu besorgen, sich gelohnt haben", so Jakobi. Dem pflichtete auch Angelika Brand von der Jugendhilfe des Kreises bei: "Was Ihr hier aus dem gesamten Landkreis auf die Beine gestellt habt, zeigt: Die Jugendlichen bei uns im Landkreis, die können was, die bringen ein tolles Engagement mit."

Betreut wurden die Bimus-Veranstaltungen durch vier Sozialarbeiter aus dem gesamten Kreisgebiet. Alexandra Cop (Niedere Börde), Rebecca Ebeling (Hohe Börde) sowie Birte Groneberg aus Oebisfelde und Ronny Mittendorf aus Wolmirstedt nahmen sich der jungen Menschen an. Ihre gesamte Arbeit am Bimus-Projekt war ehrenamtlich.

"Aber letztlich sind das ja alles Jugendliche, die wir auch im Rahmen unserer täglichen Arbeit in den Gemeinden betreuen", sagte Birte Groneberg. "Ziel ist es, sie in demokratischen Prozessen zu stärken, so, dass sie sich in ihren Jugendklubs aber auch in ihrem Gemeinwesen einbringen können", so die Sozialarbeiterin.

Regelmäßig bei den Treffen dabei war der 19-jährige Max Kraushaar aus Oschersleben: "Ich glaube, ich spreche im Namen aller, wenn ich sage: Ich hoffe, dass Bimus 2013 weitergeht. Es war einfach eine unvergessliche Zeit."

Ob das Bimus-Projekt im kommenden Jahr jedoch weitergeführt werden kann, steht derzeit noch in den Sternen. "Es handelt sich um ein Projekt des Landes Sachsen-Anhalt. Und dieses Projekt läuft zum Ende des Jahres aus", erklärte Brand. Und auch Hans-Joachim Jakobi machte klar: "Wir wollen auch, dass es weitergeht. Dafür brauchen wir aber Landesmittel."

Die Jugendlichen hoffen auf jeden Fall, dass sie sich auch im kommenden Jahr regelmäßig zu Bimus-Veranstaltungen treffen können. Antonia Radt aus Wellen will Bimus nicht mehr missen. "Ich habe hier viele tolle Kontakte geknüpft. Und ich habe sehr viel über mich selbst gelernt und einiges vom Landkreis gesehen, was ich vorher gar nicht kannte", so die 15-Jährige.

Der gleichen Meinung war auch Max: "Hier lacht niemand niemanden aus. Und wir haben Themen behandelt, wo jeder mitreden und etwas lernen konnte. Das war für mein Selbstbewusstsein sehr wichtig." Deshalb plädiert auch der Klein Oschersleber für eine Fortführung: "Wir haben noch hunderte von Ideen, was man für Seminare machen könnte und wie wir uns weiter einbringen können. Es sollte wirklich weitergehen."