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Juli-Statistik Irxleber Feuerwehr im Dauereinsatz

Die Irxleber Feuerwehr ist im Juli besonders stark gefordert worden. Bis zu vier Einsätze pro Tag standen an.

Von Constanze Arendt-Nowak 04.08.2018, 01:01

Irxleben / Hohe Börde l Mit dem Monatsende im Juli war die Irxleber Feuerwehr bei 35 Einsätzen in diesem Jahr angelangt. Allein 16 davon mussten aber im Juli gefahren werden – ein ungewöhnlich hohes Einsatzaufkommen. „Von der technischen Hilfeleistung nach einem schweren Verkehrsunfall und Vegetationsbränden über die Tierrettung bis hin zum Dachstuhlbrand war das Spektrum sehr vielfältig“, fasst Thomas Hillmer als stellvertretender Ortswehrleiter zunächst zusammen.

Entscheidend bei der Einsatzanalyse sind aber die Details. So ging gleich der zweite Einsatz im Juli mit einer sehr starken psychischen Belastung für die Kameraden einher: Auf der Autobahn 2 musste nach einem schweren Verkehrsunfall ein Toter aus seinem Lkw geborgen werden.

Doch dieser 3. Juli sollte noch zwei weitere Einsätze mit sich bringen. Gegen Mittag ging es auf ein Feld bei Wellen und an die angrenzende Böschung an der Bahnstrecke, die in Flammen standen. Ein Folgeeinsatz auf einem Feld in Magdeburg-Diesdorf schloss sich nahtlos an. Der Zeitaufwand für diese beiden Einsätze war groß. „Drei Einsätze an einem Tag sind selten, aber das haben wir ebenfalls im Juli nochmals getoppt“, so Thomas Hillmer.

Er spricht vom 19. Juli. Los ging es an besagtem Tag kurz nach 11 Uhr, als die Kameraden zu einem Ödlandbrand an der Autobahn 2 ausrückten. Unterwegs erfolgte die Meldung zum Einsatzabbruch. Für knapp drei Stunden war dann Ruhe, ehe die Sirene erneut heulte. Diesmal stand ein Feld bei Ackendorf großflächig in Flammen. Da zum Fuhrpark der Irxleber ein Tanklöschfahrzeug gehört, sind sie bei derartigen Ereignissen eine wertvolle Unterstützung. Ein weiterer Feldbrand, bei dem auch ein Mähdrescher zu Schaden kam, forderte die Irxleber Feuerwehrleute ab 16.24 Uhr unterhalb des Wartberges. Nachdem der Brand gelöscht war, erfolgte die nächste Alarmierung, weil 800 Liter Diesel aus dem defekten Tank des Mähdreschers gepumpt werden mussten. Ein Einsatz, der sich dann bis 22.30 Uhr hinzog.

Auch an den drei Folgetagen rollten die roten Fahrzeuge der Irxleber Feuerwehr. Am 20. und 21. Juli wurden sie aufgrund von Ödlandbränden auf die Autobahn 2 nachgefordert und am 22. Juli unterstützten die Irxleber die Kräfte aus Hohenwarsleben und Hermsdorf, nachdem ein Dachstuhl in Hohenwarsleben infolge eines Blitzeinschlages in Brand geraten war.

„Nicht alltäglich waren vielleicht auch die beiden Tierrettungen, die wir hatten“, nennt Thomas Hillmer eine weitere Besonderheit des Julis. Einerseits sollte ein entflogener Papagei von einem Baum gerettet werden, der dann aber die Flucht ergriff. Andererseits wurden die Kameraden alarmiert, weil sich ein Hund in einem Fahrrad verkeilt hatte. Als sie an der Einsatzstelle ankamen, hatten die Besitzer den Hund bereits selbst befreit.

Trotz der hohen Anzahl von Einsätzen haben die Irxleber keine einzige reguläre Ausbildung – immer dienstags – vom Plan gestrichen. „Wir haben die Themen an den Dienstabenden der aktuellen Lage angepasst und uns zum Beispiel mit Wasserförderung und Vegetationsbrandbekämpfung befasst“, so Hillmer. Die beiden letzten, sehr heißen, Juli-Tage haben acht Kameraden außerdem genutzt, um im Brandhaus am Institut für Brand- und Katastrophenschutz (IBK) in Heyrothsberge das Wissen zur Innenbrandbekämpfung aufzufrischen.

Da Thomas Hillmer weiß, dass der Juli nicht nur für die Irxleber, sondern auch für die anderen Ortsfeuerwehren der Gemeinde Hohe Börde ein erhöhtes Einsatzpensum erforderte, möchte er als stellvertretender Gemeindewehrleiter allen Kameraden für ihre Einsatzbereitschaft danken. „Die Kameraden lassen zu Hause alles stehen und liegen, wenn der Pieper geht, oft muss die Familie zurückstecken“, erklärt er. In seinen Dank möchte er aber auch die Landwirte und Helfer an den Einsatzstellen sowie die Arbeitgeber, die die Einsatzkräfte freistellen, einbeziehen. „Nur so können wir es gewährleisten, 365 Tage im Jahr 24 Stunden schlagkräftig zu sein“, unterstreicht er.