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Kultur Zwei Welten drehen sich gemeinsam

"Museum öffnet Welten": Unter diesem Titel hat das Wolmirstedter Museum russische und jüdische Kultur präsentiert.

Von Ariane Amann 15.10.2017, 23:01

Wolmirstedt l Russische Klänge schallten am Sonntagnachmittag durchs Museum auf der Schlossdomäne. Die Mitglieder der Singegruppe „Kolorit“ aus dem Katharina-Verein ließen ihre Stimmen erklingen und die Töne schwebten durchs ganze Museum. Zwischen schwungvollen Lieder, die zum Tanzen einluden, und melancholischen Balladen sprangen die Sänger gekonnt hin und her, die Zuschauer ließen sich immer wieder zum Mitklatschen bewegen.

Zum Schluss des Konzerts im Museumssaal sangen die in farbenfrohe Trachten gekleideten Damen und Herren noch „Schalom Chaverim“ und gaben damit schon den Hinweis, wer sich noch im Museum präsentierte.

Die jüdische Gemeinde zu Magdeburg war auch zu Gast und stand den Gästen Rede und Antwort zu ihrem Glauben und ihrem Leben. Igor Tokar, Vorsitzender der jüdischen Gemeinde, zeigte sich ganz begeistert von Wolmirstedt: „So eine schöne kleine Stadt, es ist wirklich schön hier.“ Mit den jüdischen Gläubigen konnten die Besucher außerdem israelischen Wein trinken und jüdisches Sabbatbrot essen.

Wie die Zusammenarbeit von Katharina-Verein, Museum und jüdischer Gemeinde entstand, erzählt Museumsleiterin Anette Pilz am Rande der Veranstaltung. „Und dann bin ich Yevgen Bartsytskyy vom Katharina-Verein nachgelaufen, damit wir zusammen einen Termin auf die Beine stellen können“, sagt sie mit Augenzwinkern.

Besagter Yevgen Bartsytskyy war in der Zwischenzeit damit beschäftigt, das Trickfilmstudio im Obergeschoss des Museum zu betreuen. Unter seiner Anleitung konnten dort Kinder Figuren aus Knete per Fotografie und Veränderung der Form zum „Leben“ erwecken. Aus den vielen einzelnen Bildern soll voraussichtlich bis Weihnachten ein Trickfilm entstehen.

Nach dem Konzert konnten sich die rund 100 Besucher noch von den kulinarischen Vorzügen der Heimatländer der Akteure im Museum überzeugen: Pfannkuchen mit Quark oder Hackfleisch, russische Chebureki (Teigtaschen) und Draniki (Kartoffeltaschen) standen zur Auswahl.