Kultursommer mit Klassik und Rock bei 30 Grad

Der Kultursommer hat begonnen und an diesem Wochenende knapp 200 Besucher zu zwei Konzerten gelockt. Sie finden, dass der Auftakt gelungen ist. Weitere Höhepunkte gibt es noch mit Lesungen, Ausstellungen und Bandauftritten.

Wolmirstedt l Als die Mädchen und Jungen der Kreismusikschule Wolmirstedt-Haldensleben am Freitagabend in der Aula des Kurfürst-Joachim-Friedrich-Gymnasiums spielten, hielten sie für die Gäste neue Stücke und Überraschungen bereit. "Ich besuche die Konzerte der Musikschüler seit vielen Jahren, und es ist wirklich jedes Mal etwas Neues. Sie lassen sich immer etwas einfallen", war auch Kreis-Bildungsdezernent Joachim Hoeft nach knapp anderthalb Stunden klassischer Musik begeistert.

Kurz und knackig präsentierten zum Beispiel Louis Sylvester Petereit und Viet-Long Hoang Stücke wie "Chicken Talk" oder "Bernie\'s Boogie-Woogie" am Klavier - auch vierhändig. Dass der Posaunennachwuchs nicht schläft, zeigte Johanna Ruths mit dem Song "Banjo Beat". Bezaubernde Klänge bot Theresa Simon mit dem Stück "Meditation" am Klavier. Alle Musikschüler dieses Abends begeisterten das Publikum. Einen sehr originellen Auftritt zeigte dabei das bereits mehrfach bei Wettbewerben preisgekrönte Klarinetten-Quartett unter der Leitung von Musikschullehrer Uwe Blamberg, das "Pink Panther" im Zusammenspiel mit dem Publikum präsentierte und mitreißend arrangierte. Dass auch Trommeln nicht nur rhythmische, sondern auch melodische Stücke entlockt werden können, bewies die Schlagzeuggruppe mit Kompositionen ihrer Musikschullehrerin. Kreis-Musikschulleiter Armin Hartwig freute sich über den Ideenreichtum seiner Schützlinge und Lehrer. Und er wünschte den Gästen einen schönen Kultursommer in Wolmirstedt. Der ging auch am Sonnabend mit dem Konzert "Rock für die Seele" in der Wolmirstedter Museumsscheune gleich in die nächste Runde.

Die Musikgruppen "Blowflower" und "Die Etage" begeisterten die gut 70 Besucher mit handgemachter Musik - von Dylan, Clapton und Presley bis zu Amy MacDonald und Duffy. Die riesige Museumsscheune wirkte allerdings recht leer. Das hielt die Gäste jedoch nicht davon ab, zu tanzen, mitzusingen oder einfach in einem der aufgestellten Sessel zu sitzen und zu genießen.

"Es ist sehr schön. Die Atmosphäre stimmt."

Stefan Thorwächter, Irxleben

"Es ist sehr schön und nett gemacht. Die Atmosphäre stimmt", freute sich zum Beispiel Besucher Stefan Thorwächter über das Konzert. "Schade, dass die Leute fehlen, aber das ist wohl dem Wetter geschuldet", bedauerte der 39-jährige Irxleber. Auch Brigitte Gernoth aus Irxleben hätte sich mehr Mit-Konzertgänger gewünscht: "Wirklich schade, denn die Veranstaltung ist immer top." Die Reihe "Rock für die Seele" wird es beim Kultursommer auch schon wieder am 2. Juni geben - das steht bereits fest.

Veranstalter Norbert Franke hofft, dass der Laden dann brummt. Dass er sich an diesem Wochenende schließlich nicht nur in Konkurrenz zu einem 30-Grad-Celsius-heißen Frühsommertag befand, sondern dass die 950-Jahr-Feier in Barleben auch mit einem Fantasy-Musical parallel aufwartete, sei ihm bewusst gewesen. Das Angebot wollte er trotzdem eröffnen, sagt er. Und schließlich ist auch nicht jeder Barleber zur Geburtstags-Veranstaltung vor der eigenen Haustür gegangen. Gudrun Falke zum Beispiel ist Fan der "Rock für die Seele"-Konzerte und ließ es sich trotz großer Jubiläumsfeier in ihrem Wohnort Barleben nicht nehmen, nach Wolmirstedt zu fahren, um den Klängen von E-Gitarre und Schlagzeug zu lauschen.

Weitere Höhepunkte des Kultursommers sind eine Teenie-Party am 3. Juni, eine Fotoausstellung im Bürgerhaus im Juli und eine Lesung mit Peter Sodann am 24. August.