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Leaderprojekte Anträge für Förderung jetzt stellen

Für Leader-Projekte können Förderanträge eingereicht werden. Das beschloss die Lokale Aktionsgruppe "Colbitz-Letzlinger Heide" in Rogätz.

Von Margitta Häusler 22.06.2017, 10:00

Rogätz l Im Augenblick sind in der Lokalen Aktionsgruppe (LAG) „Colbitz-Letzlinger Heide“ drei von insgesamt 17 Projekten der Prioritätenliste 2017 auf den Weg gebracht. Im Feriendorf „La porte“ in Bertingen ist der Spielplatz für 20.000 Euro erweitert worden. Gefördert wird dieses Vorhaben zu 45 Prozent von der Europäischen Union aus dem Leader-Programm. Wie bei diesem Projekt wurde jetzt auch dem Verein „Ipse excitare“ ein vorzeitiger Maßnahmebeginn genehmigt. Geplant ist ein Reformationsradweg bei Gardelegen. Außerdem ist der Antrag für den Ausbau der Wanderreitstation von Familie Heinrichs in Blätz bewilligungsreif.

Für nächstes Jahr sind rund 720.000 Euro zu vergeben. „Die Lokale Aktionsgruppe ‚Colbitz-Letzlinger Heide‘ ist auf einem guten Weg“, stellte LAG-Manager Wolfram Westhus in der Mitgliederversammlung am Montag im neuen Bürgerzentrum in Rogätz fest.

Doch längst nicht alles läuft nach Wunsch. Den erschienenen 19 Mitgliedern und dem LAG-Management ist die Bürokratie bei der Antragstellung viel zu groß. Dadurch dauert es zu lange, bis Bewilligungsbescheide ausgereicht werden. Einige Antragsteller haben aus genau diesem Grund schon einen Rückzieher gemacht, wie das DRK in Gardelegen. Andere Projektträger reichten ihre Anträge nicht vollständig und rechtzeitig ein oder mussten aus finanziellen Gründen zurücktreten. Das lange Warten auf Genehmigung aber hat seinen Grund: Die Antragsflut ist bei den Bewilligungsbehörden deutlich gewachsen, erfuhren die Mitglieder in der Versammlung. Waren es 2016 genau 215 Anträge, die von den insgesamt 23 LAG im Land eingereicht worden waren, so sind es 2017 rund 400 Anträge. Davon stammen 17 von der LAG Colbitz-Letzlinger Heide. Sie hat 37 Mitglieder und umfasst ein Gebiet von Barleben bis Gardelegen.

Trotzdem wurde jetzt beschlossen, wieder einen Wettbewerbsaufruf für das Jahr 2018 zu starten. Vereine, Kommunen, Unternehmen und Privatpersonen, die ein Vorhaben umsetzen wollen, sollten es nun zu Papier bringen und bis spätestens 15. September 2017 beim LAG-Management einreichen.

Wichtig ist, dass das jeweilige Projekt so ausgerichtet ist, dass es den Bewertungskriterien aus der Lokalen Entwicklungsstrategie (LES) nahe kommt und hilft, deren Ziele umzusetzen. Zu empfehlen ist daher, dass sich die Antragsteller persönlich beraten lassen. Das Management und Beate Prange vom ALFF Mitte (Amt für Landwirtschaft, Flurneuordnung und Forsten) sind gern dazu bereit. Informationen finden Interessenten auch auf der Internetseite der LAG unter www.lag-clh.de .

Die Mitgliederversammlung hat am Montag außerdem den Beschluss gefasst, dass ein Projekt des OK-Live-Ensembles zu generationsübergreifenden Angeboten, wie Tanzkurse, beim Landkreis Börde zur Förderung eingereicht wird. Außerdem wurde einstimmig eine Gebietserweiterung der Lokalen Aktionsgruppe um einige Ortschaften im Raum Gardelegen beschlossen.

Zudem entschieden sich die Mitglieder dafür, dass angesichts der geringer werdenden Mittel die Bewertungskriterien der LAG geändert werden. „Wir möchten möglichst viele Vorhaben mit kleineren Fördersummen bedienen, statt nur zwei, drei Vorhaben mit 100.000 bis 200.000 Euro“, erläuterte Manager Wolfram Westhus.

Dazu merkte die Bertinger Feriendorf-Geschäftsführerin Ines Schubert an, dass es in der heutigen Zeit auch immer weniger Sinn macht, die Schaffung von Arbeitsplätzen als Nonplusultra zu sehen und mit Höchstpunktzahl zu bewerten. „Wir haben Probleme, überhaupt Arbeitskräfte zu bekommen und zu halten. Vielmehr sollte die Infrastruktur auf dem Lande gefördert werden, um Leute zum Bleiben zu bewegen.“