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Aufforstaktion des Lionsclubs Ohrekreis bringt Geld zur Unterstützung von Projekten im Altkreis "Löwen" pflanzen 4500 Douglasien bei Burgstall

Von Regina Malsch 17.04.2012, 03:21

Burgstall l Mit ihrer Aufforstaktion haben 19Mitglieder des Lionsclubs Ohrekreis dazu beigetragen, dass im Bördekreis ein Stück Landeswald schöner und reicher wird: Sie pflanzten 4500schnellwachsende Douglasien zwischen alte Kiefern.

Als sich die Teilnehmer der Aufforstaktion des Lionsclubs Ohrekreis am Sonnabend gegen 8.30Uhr auf einem Parkplatz in Dolle trafen, lachte die Sonne. Ein gutes Omen für den Arbeitseinsatz der angemeldeten 19 Helfer. Die Tage zuvor hatte es geregnet, also ideales Pflanzwetter. Darüber freute sich besonders Lionspräsident Felix Meyer. Schließlich ging es erneut darum, möglichst viele Bäumchen in die Erde zu bringen.

Auch der Betriebsleiter des Landesforstbetriebes Altmark, Andreas Kriebel, selbst Lions-Mitglied, war froh. Zusammen mit Revierförster Christfried Behrends hatte er im Revier Mahlpfuhl alles für die Aufforstaktion vorbereitet. Im Konvoi ging es über teilweise holprige Waldwege.

"Wir werden diesmal Douglasien in die Erde bringen. Es sind zweijährige Pflanzlinge aus der Baumschule, für die wir nur kleine Löcher ausheben müssen", erklärte Kriebel vor Ort. Für die aus Nordamerika stammende Baumart habe man sich entschieden, weil sie relativ schnell wächst und widerstandsfähig ist. Douglasien sind allerdings nicht ganz unumstritten. Naturschützer setzen ausnahmslos auf heimische Gehölze.

"Wir haben durch die Klimaveränderungen seit längerer Zeit Probleme mit den Eichen. Auch deshalb ist Vielfalt bei der Aufforstung vernünftig. Was vor 100Jahren galt, ist heute überholt. Die Douglasie hat ein hervorragendes Holz, das in der Bauwirtschaft gern genommen wird und deshalb guten Gewinn bringt", erklärte der Forstfachmann.

Bevor sich die "Löwen" gut gelaunt an die Arbeit machten, gab es von Forstwirt Gerd Zauer eine kleine Lehreinweisung. Neben den mitgebrachten Spaten standen so genannte "Fahrradlenker" zur Verfügung. Diese sehr beweglichen Spaten mit einem kleineren Blatt sind leicht zu handhaben - ideal zum Ausheben der Löcher.

"Ein guter Ausgleich zur Büroarbeit"

Derart motiviert machten sich die Lions daran, die Setzlinge in die vorbereiteten Furchen zu bringen. Jeweils einer hob mit dem mitgebrachten Spaten die Löcher aus, der andere pflanzte und trat den Boden fest - immer schön im Abstand von etwa zwei Metern. Obwohl kaum einer der Lionsmitglieder körperliche Arbeit gewöhnt ist, kam man mit der Arbeit gut voran. "Es ist zwar ganz schön anstrengend, macht aber auch Spaß und ist ein guter Ausgleich zur Büroarbeit", sagte Wolfram Brinck aus Niederndodeleben, der mit Manuela Arras aus Zielitz ein Team gebildet hatte.

Einige der Lions-Mitglieder hatten Familienmitglieder zur Verstärkung mitgebracht. Alan Morris aus Mammendorf wurde von Ehefrau Claudia und den Söhnen Robin und Justin unterstützt. Die beiden 11- und 12-Jährigen gehören zu der Generation, die Nutzen von den Bäumen haben werden. Ausgewachsen sind diese in etwa 60 Jahren. Eichen benötigen dazu mehr als die doppelte Zeit. Die Lions-Douglasien könnten man schon in wenigen Jahren als Baum bewundert werden, sie wachsen nämlich nach der Anwuchsphase etwa einen halben Meter im Jahr in die Höhe.

30 Cent pro gepflanzten Baum

Die Forstleute sind sich sicher, dass die Pflanzen auch diesmal gut gedeihen. Bei der letzten Aufforstung durch den Lionsclub Ohrekreis wäre alles hervorragend angewachsen, hieß es. Damals standen am Ende 3400kleine Rotbuchen in Reihen. Dass diesmal weniger Teilnehmer mehr als1000 Bäumchen mehr in die Erde gebracht haben, ist neben dem Fleiß auch auf den guten Boden zurückzuführen. Beim letzten Mal hatte der trockene steinige Boden die Lionsmitglieder an ihre Grenzen gebracht. Deshalb genehmigte das Forstamt seinerzeit einen Erschwerniszuschlag, zahlte pro Bäumchen 40Cent.

Diesmal wird pro Douglasie 30Cent gezahlt. Das Geld wird erneut ohne Abstriche für die Unterstützung von Projekten in der Region des ehemaligen Ohrekreises ausgereicht. "Auch deshalb haben sich die Anstrengungen wieder gelohnt. Allen Beteiligten großes Lob und mein herzlicher Dank", sagte Felix Meyer beim abschließenden Imbiss.