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Museumsvortrag Die Geschichte des Krankenhauses

Die Geschichte des Wolmirstedter Krankenhauses stößt auf großes Interesse. Das bewies ein Vortrag des Wolmirstedter Museums.

Von Gudrun Billowie 04.10.2017, 01:01

Wolmirstedt l Kaum war bekannt geworden, dass die Museumsmitarbeiter einen Vortrag zur Krankenhausgeschichte halten, war die Veranstaltung ausgebucht. Museumsleiterin Anette Pilz und ihr Team waren am Freitagabend in den Schlosskeller ausgewichen, darin waren alle Plätze restlos besetzt. Aufgrund der großen Nachfrage wurde am darauffolgenden Tag eine weitere Veranstaltung angesetzt, die gar nicht öffentlich bekannt gemacht wurde. Die Plätze waren schon gefüllt mit den Besuchern, die am Freitagabend keinen mehr bekommen hatten. Vor allem Menschen, die einst im Wolmirstedter Krankenhaus gearbeitet haben, ließen es sich nicht nehmen, die alten Zeiten in Wort und Bild Revue passieren zu lassen.

Jörg Bonewitz ging in seinem Vortrag tief in die Geschichte zurück, begann in einer Zeit, als die Pest grassierte. Das war der Abschnitt der hiesigen Menschheitsgeschichte, in dem Kranke nicht ausschließlich innerhalb der Familie gepflegt, sondern aufgrund der Ansteckungsgefahr von den Gesunden isoliert wurden.

Isolation ist längst nicht mehr die einzige Funktion eines Krankenhauses. Dort kommen Kinder zur Welt, werden kranke Organe geheilt, Knochenbrüche geschient, Leiden gelindert, Augen oder Ohren wieder funktionstüchtig gemacht, längst sogar Herzen transplantiert.

Im Wolmirstedter Krankenhaus gab es viele Abteilungen, einige - wie die Hals-Nasen-Ohren-Abteilung - von hervorragendem überregionalem Ruf. Erst 2007 wurde das Aus besiegelt, der Kreistag hatte zugunsten des Haldensleber Krankenhauses für die Schließung des Hauses gestimmt.

Dieser Stachel sitzt in vielen Wolmirstedtern immer noch tief. Dennoch: Während des Vortrages war Raunen im Schlosskeller zu hören, sobald Bilder der alten Abteilungen gezeigt wurden, ein freudiges Raunen des Wiedererkennens, Erinnerns. Die meisten Besucher hatten dort viele Arbeitsjahre ihres Lebens verbracht und freuten sich, die alte Arbeitsstelle wiederzusehen.

Jörg Bonewitz zeigte viele Bilder, aus allen Epochen des Krankenhauses lagen Aufnahmen vor, dazu alte Schriftstücke, deren Inhalte ausführlich erläutert wurden.

Am 19. Oktober gibt noch einmal die Gelegenheit, diesen Vortrag zu erleben. Der Heimatverein lädt dazu ab 19 Uhr in den Katharinensaal ein.