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Natur Frisches Wasser für Bebertaler Bäume

Die Nachpflanzungen an der historischen Birnenallee zwischen Rottmersleben und Bebertal sind mit 40 Bäumen fortgesetzt worden.

Von Constanze Arendt-Nowak 19.05.2020, 01:01

Bebertal / Rottmersleben l Norman Illgas spricht in seiner Funktion als stellvertretender Bereichsleiter des Eigenbetriebes Straßenbau und -unterhaltung des Landkreises Börde von weiteren 40 Bäumen, die in den vergangenen zwei Wochen an der Birnenallee in die Erde gekommen sind. Diesmal in der Gemarkung Bebertal.

Jetzt heißt es erst einmal tüchtig gießen, damit die jungen Birnbäume auch ordentlich anwachsen. „Ohne Gießen wird das nichts“, sagt Norman Illgas und spricht von 50 Liter, die jeder Baum pro Gießvorgang benötigt. Einen bestimmten Rhythmus gibt es nicht, wann die jungen Bäume von den Mitarbeitern des Eigenbetriebes Straßenbau und -unterhaltung gegossen werden. Seit Mitte März etwa ist es aber die vierte Gießrunde, die jetzt an den 600 Kilometern Kreisstraßen und Radwegen absolviert wird. „Insgesamt stehen dort 3379 Jungbäume, die das Wasser dringend brauchen“, nennt Norman Illgas eine weitere Zahl.

Für die etwa fünf Kilometer lange Birnenallee zwischen Rottmersleben und Bebertal beziffert er die Bäume, die hier in den vergangenen Jahren in verschiedenen Etappen in die Erde gekommen sind, auf über 200. Es waren Birnbäume verschiedener alter Sorten. Erst im März hatten Börde-Landrat Martin Stichnoth und Hans-Eike Weitz, Rottmersleber Ortsbürgermeister und Kämpfer für den Erhalt der historischen Birnenallee, selbst zum Spaten gegriffen, um einen von 20 Birnenbäumen der alten Sorte „Gute Luise“ zu pflanzen. Bei den 20 Bäumen im März handelt es sich ebenso wie bei den 40 Bäumen jetzt um eine Ersatzpflanzung für Bäume, die in den vergangenen Jahren gefällt werden mussten. Altersschwäche spielt hier eine entscheidende Rolle mit, denn durch einen Verweis in alten Straßenbüchern vom Land Sachsen-Anhalt kann das Alter der alten Obstbäume auf 85 bis 110 Jahre festgesetzt werden. Damit haben die Bäume bereits die Endphase ihrer biologischen Existenz erreicht. Die Fachleute vom Eigenbetrieb wissen deshalb, dass auch in den kommenden Jahr Fällungen möglich sind – das wird nach entsprechenden Kontrollen entschieden.

Wer die für den Fahrzeugverkehr gesperrte Ortsverbindung nutzt, kann feststellen, dass auch so noch einiges an Platz für Nachpflanzungen zwischen den etwa 500 bis 600 Bäumen entlang der Straße ist. Nach Hans-Eike Weitz‘ Aussage geht der Bestand der Birnenallee, wie er aus Erzählungen weiß, mindestens bis in die 1920er- oder 1930er-Jahre zurück.

Nach Pflegemaßnahmen an den Obstbäumen war die Birnenallee Anfang des Jahres in die Schlagzeilen gekommen. Die Bebertaler Klaus Lüdemann und Heinz Raeke hatten lautstark und öffentlich die Art der Ausführung und den Umfang der Arbeiten kritisiert.