Baumspenden Neustart für „Mein Baum für Barleben“
Eigentlich sollte die Spendenaktion „Mein Baum für Barleben“ noch vor der Sommerpause in Sack und Tüten sein. Doch im Juli hatte die Gemeindeverwaltung eine entsprechende Beschlussvorlage kurzfristig zurückgezogen. Nun gibt es einen zweiten Anlauf. Was jetzt anders ist.

Barleben - Groß war das Interesse, als die Volksstimme erstmals über ein neues Vorhaben aus Barleben berichtete. So sollte es Bürgern ermöglicht werden, über Baumspenden die Gemeinde grüner zu machen. Mehrere interessierte Leser hatten sich in der Redaktion gemeldet, um mehr über die Aktion zu erfahren. Doch im Juli zog die Verwaltung die betreffende Beschlussvorlage von den Tagesordnungen der beratenden Gremien zurück. Was das neue Konzeopt vorsieht.
Nun wurde ein zweiter Anlauf unternommen und ein neuer Beschlusstext verfasst. Dieser hat die Ortschaftsratssitzungen und Ausschüsse bereits passiert und wurde zur finalen Beschlussfassung in den Gemeinderat in der kommenden Woche empfohlen. Als Grundlage dient ein überarbeitetes Konzept.
Neu sind unter anderem die Standorte für die künftigen Spendenbäume. Im ersten Konzept waren Flächen außerhalb der drei Ortschaften vorgeschlagen worden. Dazu gehörte etwa die Ökofläche „Klusfeld“ ganz im Süden von Barleben. In Meitzendorf war eine Ausgleichsfläche des Wohngebietes „Siedlung“ und in Ebendorf ein Areal „An der Gärtnerei Kleine Sülze“ vorgeschlagen worden.
Verfahren flexibler geestalten
Doch das stieß in den politischen Gremien auf Kritik. Tenor: Spendeninteressierte würden ihren Baum mit der entsprechenden Plakette lieber in der Ortslage sehen. Außerdem sollte das Verfahren flexibler gestaltet werden, auch hinsichtlich der Spendenhöhe. Ferner sollte das als zu kompliziert vorgeschlagene Verfahren verschlankt werden. So war angeregt worden, bereits etablierte Verfahren aus anderen Kommunen wie Magdeburg, Haldensleben und Schönebeck als Vergleich heranzuziehen.
Die Verwaltung hat reagiert und insbesondere mögliche Standorte überprüft. Nunmehr sollen mit den Spenden im Rahmen der Aktion „Mein Baum für Barleben“ die Pflanzungen von Gehölzen in Park- und Grünanlagen, an Straßen und Plätzen, auf Spielplätzen und auf den gemeindlichen Friedhöfen ermöglicht werden. Eine Liste ist dem Konzept angefügt und nennt insgesamt 69 mögliche Standorte in der Gemeinde. Dazu zählen etwa die Rothenseer Straße oder die Bahnhofstraße in Barleben, der Dahlweg sowie der Schnarsleber Weg in Ebendorf oder „Unter den Weiden“ in Meitzendorf. Auch Baumarten werden genannt. So kommen beispielsweise für die Rothenseer Straße in Barleben die Schneefelsbirne in Frage, für den Schnarsleber Weg in Ebendorf Obstbäume sowie für „Unter den Weiden“ in Meitzendorf die Nelkenkirsche. Die Liste soll regelmäßig ergänzt werden.
Ein Spendenbaum könnte 400 Euro kosten
Was bleibt ist die Plakette, die an jeden Spendenbaum angebracht werden kann. Somit sollen Bürger die Möglichkeit erhalten, ihren jeweiligen Baum individuell und entsprechend der jeweiligen Lebensereignissen wie Geburten, Jubiläen, Hochzeiten aber auch mit dem Gedenken an einen verstorbenen Angehörigen verbinden zu können.
Und wie sieht es mit den Kosten für die Spender aus? Schließlich können die Netto-Preise ganz unterschiedlich ausfallen. So kostet das Einpflanzen eines jeden Jungbaumes rund 1500 Euro, inklusive einer dreijährigen Pflege. Doch verringert sich der Einzelpreis, wenn mehrere Bäume an einer Stelle zu pflanzen sind. Für sogenannte Ergänzungs- und Nachpflanzungen kann laut Konzept auch ein pauschaler Spendensatz zwischen 350 und 500 Euro angenommen werden, ist dem Beschlusstext zu entnehmen.
Projekt alle drei Jahre neu bewerten
Deshalb schlägt die Verwaltung einen festen Spendenbeitrag in Höhe von 400 Euro pro Spendenbaum vor, auch deshalb, weil dann der Hauptausschuss nicht separat über jede einzelne Spendenannahme entscheiden müsste. Dabei ist die Gemeinde der Forderung aus dem Frühsommer nachgekommen, hat den Blick über den Tellerrand gewagt und Spendenbeiträge aus anderen Kommunen recherchiert. So kostet in Magdeburg ein Spendenbaum ab 390 Euro, in Haldensleben ab 450 Euro und in Schönebeck zwischen 340 und 600 Euro. In Braunschweig ist jeder Spender mit Beträgen zwischen 200 und 1800 Euro dabei.
Dass der nunmehr überarbeitete Vorstoß der Verwaltung auch den Gemeinderat passiert, gilt als sicher. Schließlich haben die vorberatenden Gremien zumindest mehrheitlich für die Beschlussvorlage gestimmt. Zuletzt haben auch die Mitglieder des Hauptausschusses dem Vorhaben einstimmig ihren Segen erteilt.
Allerdings folgte das Gremium einem Vorschlag aus dem Ortschaftsrat Barleben, nach dem das Spendenkonzept „Mein Baum für Barleben“ alle drei Jahre zu evaluieren, sprich zu überprüfen, zu beurteilen und neu zu bewerten ist.