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Petition Ämter sollen im Ländlichen bleiben

Der Wolmirstedter Rat möchte eine Petition an den Kreistag richten. Die Stadt möchte eine Außenstelle des Landratsamtes behalten.

Von Gudrun Billowie 23.03.2018, 00:01

Wolmirstedt l Das Landratsamt in der Farsleber Straße soll Ende Juni komplett leergezogen sein. Dann müssen Bürger mit ihren Anliegen entweder nach Haldensleben oder nach Oschersleben fahren. Um die Entscheidung, die bereits 2013 im Kreistag getroffen wurde, noch einmal zu überdenken, hat UWG-Stadtrat Klaus Mewes eine Petition ins Leben gerufen. „Bisher haben 453 Bürger unterschrieben“, sagt Mewes. Seine persönliche Zielstellung liegt bei 1000 Unterschriften. „Das wäre ein politisches Gewicht.“

Noch ist er davon ein Stück weit entfernt, doch Schützenhilfe kommt von den politischen Gremien. Der Wolmirstedter Stadtrat will dieses Ansinnen ebenfalls unterstützen und eine eigene Petition verabschieden. Stadtratsvorsitzender Kurt Prilloff hat bereits unterschrieben, auch die Unterschriften der Fraktionsvorsitzenden Uwe Claus (CDU), Heinz Maspfuhl (SPD), Hans-Rüdiger Lautner (Linke) und Gisela Gerling-Koehler (FDP) werden erwartet.

In dem Schreiben wird der Kreistag aufgefordert, eine einvernehmliche Lösung im Sinne der Bürgernähe und der Verbesserung der Lebensverhältnisse im ländlichen Raum herbeizuführen.

Dieses Ansinnen zieht Kreise in die Nachbargemeinde. Thomas Schmette, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Elbe-Heide, unterstützt dieses Anliegen. „Die Bürger der Verbandsgemeinde Elbe-Heide sind genauso betroffen, von Bertingen nach Oschersleben sind es gut 80 Kilometer.“ Thomas Schmette plädiert dafür, trotz der Zentralisierung der Verwaltung die Leistungen in der Fläche zu erhalten.

Die Verbandsgemeinde Elbe-Heide hat damit selbst gute Erfahrungen gesammelt. Sie ist vergleichsweise riesig, umfasst 370 Quadratkilometer, in diese Fläche passt die Einheitsgemeinde Wolmirstedt gut sieben Mal hinein. Elbe-Heide erstreckt sich von Burgstall bis Heinrichsberg, von Born bis Bertingen, Hauptverwaltungssitz ist Rogätz. „Wir haben ein System der Außensprechstunden erarbeitet“, sagt Thomas Schmette, „wir bieten vor Ort Leistungen an, die besonders von Bürgern nachgefragt werden.“ Bürger kommen zumeist, weil sie einen neuen Ausweis oder Reisepass benötigen.

In diesem Sinne erhofft sich Klaus Mewes, dass vor allem das Sozialamt, Jugendamt, Veterinäramt und die Kfz-Zulassungsstelle des Landkreises Sprechstunden in Wolmirstedt abhalten. „Bürgerbüros haben sich landesweit bewährt.“

Unterschriftslisten liegen unter anderem im Rathaus und im Edeka im Lindenpark aus. Online können Bürger auf der Internetseite von Wolmirstedt unterschreiben. „Wir werden die Petition ebenfalls auf unserer Internetseite veröffentlichen“, sagt Thomas Schmette. Auch in der Verbandsgemeidne werden Listen ausgelegt.