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Polizei Zwischen Sprechstunde und Vermisstensuche

Uwe Kehler ist der Regionalbereichsbeamte für die Niedere Börde. Seine Kooperation mit den Kollegen aus Barleben will er fortsetzen.

Von Ariane Amann 15.01.2018, 23:01

Groß Ammensleben l Wenn Uwe Kehler in seinem Büro im Verwaltungsgebäude der Gemeinde Niedere Börde an der Großen Straße seine Bürgersprechstunde abhält, weiß er nicht, was ihn erwartet. „Die Bewohner aus den Ortschaften der Niederen Börde kommen mit ganz unterschiedlichen Anliegen“, sagt er.

Mit Hinweisen auf kleinere Delikte und Anzeigen befasst sich der Regionalbereichsbeamte regelmäßig. In mehreren Fällen musste er im vergangenen Jahr Anzeigen wegen Graffiti an Häusern aufnehmen. „In Groß Ammensleben gab es mehrere Fälle an Gebäuden, auch in Klein Ammensleben haben Unbekannte die Bushaltestelle mit Farbe beschmiert“, sagt Kehler.

Gemeinsam mit seinen beiden Kollegen Wolfgang Friedrich und Annett Paap aus Barleben sei er dann von Tür zu Tür gegangen, um Zeugen zu finden. „Wir wissen letztendlich nicht, wer es war, aber vorgekommen sind solche Sachen seitdem auch nicht mehr“, sagt er.

Gelegentlich stehen auch ungewöhnliche Einsätze ins Haus. So hat Kehler im vergangenen Sommer einen chinesischen Besucher, der sich während eines Spaziergangs verirrt hatte. Diese Suche hatte allerdings ein glückliches Ende.

Im Gedächtnis geblieben ist Kehler auch die Großübung bei Groß Ammensleben und Vahldorf, bei der Feuerwehr, Rettungsdienste und Polizei gemeinsam einen simulierten Brand im Busdepot bei Vahldorf und einen Schiffsunfall auf dem Mittellandkanal unter „Kontrolle“ brachten. „Das war schon eine große Sache“, sagt Kehler.

Während die Regionalbereichsbeamten in Barleben noch zu zweit sind, schiebt Kehler seinen Dienst in der Niederen Börde seit geraumer Zeit allein. Ohne Unterstützung ist er aber dennoch nicht: Die Zusammenarbeit mit Annett Paap und Wolfgang Friedrich als Regionalbereichsbeamte in der Gemeinde Barleben funktioniert gut. „Wir gehen zusammen in die Schulen und führen Veranstaltungen zur Prävention durch, wir gehen auch mal zusammen auf Streife und unterstützen uns einfach gegenseitig“, sagt Kehler.

Das soll auch 2018 so bleiben. Er meint: „Wir arbeiten doch hoffentlich einfach weiter so.“ So hat Kehler 2017 die Barleber Beamten bei der Suche nach einem Vermissten unterstützt, im Gegenzug helfen sie ihm auch bei seiner Arbeit. Gemeinsam gingen Friedrich und Kehler in der Adventszeit auch Streife auf den Advents- und Weihnachtsmärkten, um dort Präsenz zu zeigen, nachdem ein Weihnachtsmarkt in Potsdam wegen einer Bombemdrohung geräumt worden war.

Im Dahlenwarsleber Hort haben die Barleber Polizisten gemeinsam mit Kehler und anderen Kollegen zum Ende der Sommerferien einen der Lebensretter-Tage gestaltet.

Die Regionalbereichsbeamten leisten Präventionsarbeit in Kindergärten und Schulen, pflegen den Kontakt zur Verwaltung und zu Vereinen, führen Verkehrs- und Geschwindigkeitskontrollen durch und sichern Veranstaltungen mit ab. Wenn sie per Funk einen Notfall hören, der sich in ihrer Nähe ereignet hat, schauen sie auch dort mit vorbei. Oft können sie durch die Nähe schneller vor Ort sein als der Einsatzdienst.