1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Wolmirstedt
  6. >
  7. Neue Zukunft für Mehrzweckhalle

Sanierung Neue Zukunft für Mehrzweckhalle

Das alte Gesellschaftshaus in Groß Ammensleben hat eine neue Zukunft. Volker Niemann hat das Objekt gekauft und saniert.

Von Detlef Eicke 30.07.2018, 01:01

Groß Ammensleben l Mit dem Kauf sind sowohl Schließung als auch Abriss vom Tisch. Warum das so ist, weiß Volker Niemann. Der hier ansässige Unternehmer und Funktionär ist unter anderem Mitglied des Gemeinderates. „Innerhalb unserer Gemeinde ist seit längerem ein Konsolidierungskonzept umzusetzen. Dies hat zur Folge, dass sogenannte freiwillige Leistungen immer weiter eingekürzt werden. Eine dieser freiwilligen Leistungen betrifft die Sportförderung im Breitensport. Im Zuge dessen gab es seitens der Gemeinde Überlegungen, die Halle zu schließen oder ganz und gar abzureißen“, sagt Volker Niemann.

Schließlich habe die Gemeinde den Entschluss gefasst, die Halle zu verkaufen und den Verkauf öffentlich ausgeschrieben. Zu den Bietern gehörte auch Niemann. „Gemeinsam mit meinem Bruder habe ich mich an der öffentlichen Ausschreibung zum Hallenverkauf beteiligt. Wir haben das beste Angebot unterbreitet und sind somit Eigentümer der Halle geworden.“

Zur Geschichte des Objektes steuert Volker Niemann viel Wissenswertes bei. Er beginnt mit der in der Ortschaft einstmals ansässigen Zuckerfabrik. Die Fabrik existiert nicht mehr. Nach Schließung sei das Betriebsgebäude der Fabrik zum Gesellschaftshaus umfunktioniert worden. „Es gab in dem Gebäude einen großen Saal mit einer fest installierten Bühne. Hier wurden dann ganz unterschiedliche Veranstaltungen durchgeführt“, erinnert sich der Groß Ammensleber. In der weiteren Entwicklung ist das Gebäude als Mehrzweckhalle genutzt worden. Dort haben sowohl Schulsport als auch öffentliche Veranstaltungen stattgefunden. In den 80er bis 90er Jahren schwangen Jugendliche auf wöchentlich stattfindenden Discos das Tanzbein. „Aber auch Veranstaltungen beispielsweise zum 1. Mai oder zu Fackelumzügen haben dort eine Heimat gehabt. Des weiteren hatten einige ortsansässige Vereine hier ihre Wirkungsstätte“, sagt Volker Niemann. Dies habe im Einzelnen die Fußballer des Groß Ammensleber Sportvereins betroffen, die in der Winterzeit dort trainieren konnten, sowie die Abteilungen Gymnastik und den Tischtennisverein, der hier auch seine Punktspiele durchführt.

Nun heißt das Gebäude „Niemann‘s Land“ und soll auch künftig mit Leben erfüllt werden. „Da ich im gesellschaftlichen Leben verhältnismäßig aktiv bin, hat mir viel daran gelegen, dieses Objekt weiterhin in seiner jetzigen Art zu nutzen. Dies ist auch die Motivation meines Bruders. Selbst wenn es nicht alltäglich klingt: Wir wollten und haben dieses Gebäude zum Erhalt des gesellschaftlichen Lebens in der Gemeinde übernommen“, erklärt der Groß Ammensleber diesen Schritt.

Zum jetzigen Zeitpunkt werden die Halle und einige andere Räumlichkeiten durch Sportverein, zwei Gymnastikabteilungen, Tischtennisverein und Jugendclub genutzt. „Als zusätzliches Highlight stellen wir der Bibliothek, die ehrenamtlich betrieben wird, kostenlos die Räumlichkeiten zur Verfügung. Dies beinhaltet auch die Bereitstellung von Strom, Wasser und Heizung“, versichert Niemann.

Auf Grund eines ziemlich gravierenden Sturmschadens sei es dann nötig gewesen, im Zuge der Reparaturarbeiten eine Fassadenrüstung zu stellen. Diesem Umstand geschuldet, hätten die Brüder Niemann den Entschluss gefasst, auch die gesamte Fassade zu sanieren.

Zusätzlich galt es, einen Namen für das Gebäude zu finden. „Nach langem Überlegen unter Einbeziehung unseres Familiennamens und einer allgemeinen bekannten Redensart kam ich auf den Namen ,Niemann’s Land‘. Nach Rücksprache innerhalb der Familie wurde dieser dann auch gewählt“, erzählt Volker Niemann.

Für die nächste Zeit seien keinerlei Veränderungen in der Nutzung vorgesehen. Es solle weiterhin das gesellschaftliche Leben gefördert werden, auch wenn dies bedeute, dafür privates Geld als Zuschuss aufzuwenden, macht der Groß Ammensleber deutlich.