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Jubiläum Seit 25 Jahren "Iron Cruise"

Der Barleber Motorradclub „Iron Cruise“ trägt seinen Namen seit 25 Jahren. Dieses Jubiläum feierten die Biker am Sonnabend.

02.07.2017, 23:01

Barleben l Biker tragen schwarz. Sehr schwarz. Nur die Schriftzüge auf den Westen und Shirts bringen Farbe ins Bild und verraten meist, zu welchem Club die Motorradfahrer gehören. Die Biker, die am Barleber Buschweg ansässig sind, heißen „Iron Cruise“, eisernes Kreuz.

Diesen Namen tragen sie seit 25 Jahren, zuvor gehörten sie zu den „Red Barons“, den roten Baronen, ein Club, der Bikern der Regionen Haldensleben und Wolmirstedt bereits Ende der achtziger Jahre eine Heimat bot. Anfang der Neunziger beschlossen die Motorradfreunde aus Wolmirstedt und Umgebung, ihr eigenes Ding zu machen, wurden 1992 zu „Iron Cruise“ und trafen sich fortan in einer Farsleber Kneipe.

Zwei Jahre später wurde das Gelände des ehemaligen Landwirtschaftsbetriebs im Barleber Buschweg zum Kauf angeboten, die Iron-Cruiser griffen im Folgejahr zu. Die alte Fahrzeughalle, in der früher Traktoren standen, eignete sich bestens für große Partys und wurde nach und nach zur Veranstaltungshalle umgebaut. Ein Tresen entstand, dazu eine Bühne. So ist der Club immer dann, wenn viele Gäste erwartet werden, eine Band gebucht ist und viel Unterhaltung lockt, unabhängig vom Wetter.

Es ist nicht unerheblich, dass stets viele Besucher kommen, sie bringen Geld in die Vereinskasse und das wiederum ist nötig, um das große Areal so zu erhalten, dass sich auch alle zukünftig gerne im Barleber Buschweg treffen.

Der Motorradclub bietet viel, hat 19 Mitglieder, Torsten Ristock ist seit gut 15 Jahren der Vorsitzende. Die Iron-Cruiser laden zu Bikertreffen ein, zu Ostern, zur Sommer- und Winterparty auch gerne Familien, überhaupt jeden, der unterhaltsame Stunden mit Spiel und Livemusik mag.

Livemusik gab es auch am Sonnabend zur Jubiläumsparty. „Blacky and Company“ waren aus Zwickau gekommen und rockten die Bühne. Zwar hatten die Iron-Cruiser extra draußen eine neue Bühne gebaut, bestens geeignet für Open-Air-Konzerte, doch wieder war es das Wetter, das die alte Maschinenhalle samt Bühne zum Segen machte.

Der Himmel öffnete seine Schleusen auch, als am Nachmittag zur Ausfahrt geladen war. Unerschrockene Biker stiegen trotzdem auf ihre Maschinen und drehten ihre Runde durch Colbitz, über die Heidestraße, den Wartberg und nach Barleben zurück.

Bei der Rückkehr war die Ranch bereits mit Gästen gefüllt, aus allen Landesteilen waren Motorradfreunde gekommen. Die „Road Eagles“, die Straßenadler aus Havelberg, gehörten dazu. Sie pflegen gern den Zusammenhalt unter den Clubs, es sei selbstverständlich, sich gegenseitig zu Veranstaltungen zu besuchen. „Allzeit unfallfreie Fahrt“, wünschen sie den Iron-Cruisern zum Jubiläum.

Wer Lust hatte, stellte sich den Wettbewerben im Axtwerfen oder Bogenschießen. Die meisten widmeten sich den sogenannten Benzingesprächen. Die Maschinen sind allesamt Liebhaberstücke, manche gar in der eigenen Werkstatt entstanden. Stefan Balogh aus Halle kennt an seiner Shovelhead, Schaufelkopf, jede Schraube persönlich. Er hat den Motor einer Harley aus dem Jahr 1978 verbaut, Getriebe, Rahmen und Räder dazugekauft, die Farbe kreiert und alles zu seinem ganz persönlichen Modell zusammengefügt. Das Fahren damit sei Arbeit, erzählt er, die Maschine sei nicht gefedert, aber sie bringe ihn überall hin.

Walter Brunhöber von den „Wild Boars“, Wildschweinen, aus der Nähe von Uelzen, hat sich dem Schweden-Stil verschrieben. Die erste Zeichnung seiner auffallend langen Maschine sei auf einem Bierdeckel entstanden, dann das Motorrad nach und nach Realität geworden. „Sie ist immer noch eine Baustelle“, sagt er.

Iron-Cruiser schätzen die Vielfalt. „Bei uns kann jeder mitmachen“, sagt Torsten Ristock, „dessen Maschine mindestens 250 Kubik hat.“