Hohe Preissteigerung So erklärt die Stadt Wolmirstedt die hohen Kosten für den neuen Busbahnhof
Das neue Tor zur Stadt soll sich nach seinem Umbau extrem modern präsentieren. An dem Projekt sind mehrere Parteien beteiligt. Doch die Kosten dafür sind extrem gestiegen. Warum das so ist, hat nun die Stadtverwaltung offen gelegt.

Wolmirstedt - Modernes Aussehen, mehr Platz für Busse und wettergeschützte Warteatmosphäre zeichnen den neuen Busbahnhof in Wolmirstedt. Künftig sollen die Besucher der Stadt, aber auch Einheimische sich deutlich wohler fühlen, wenn sie am Bahnhof unterwegs sind.
Wie das alles später einmal aussehen soll, hat das Magdeburger Planungsbüro WSTC bereits in einer ersten Entwurfsskizze erarbeitet und vorgestellt. Nun geht es vor allem noch um die Finanzierung des Projekts, und die Kosten sollen deutlich höher ausfallen als ursprünglich geplant. Das geht aus einer Informationsvorlage der Stadtverwaltung Wolmirstedt hervor.
Demnach waren ursprünglich für die Maßnahme „Umgestaltung Bahnhofsvorplatz“ Kosten in Höhe von rund 500 000 Euro eingeplant. Dementsprechend war auch ein Fördermittelantrag gestellt und bewilligt worden. Dieser war vom Fördermittelgeber, der Nahverkehrsgesellschaft Sachsen-Anhalt (Nasa), auch so bestätigt worden.
Nun steht aber eine Summe von insgesamt 1,5 Millionen Euro im Raum. Zurecht wurde nachgehakt, weshalb die Kosten um eine Million Euro gestiegen seien. Nach Angaben der Stadtverwaltung seien vor allem die aktuell bestehende Weltwirtschaftskrise und die daraus resultierende Baupreisindexsteigerung für die deutliche Steigerung verantwortlich. Kurz und knapp: Die Baupreise am Markt sind extrem gestiegen.
Weiterhin ist aber auch der fortschreitende Planungsfortschritt bei dem Projekt ein Kostentreiber. So gab es im Vorfeld Begehungen und Befahrungen mit der Polizei, dem Landkreis und Bussen des öffentlichen Personennahverkehrs. Dabei war festgestellt worden, dass die Bussteige verlegt werden müssen. Nach Angaben der Bördebus Gesellschaft würden die Fahrzeuge in Zukunft eher größer als kleiner werden. Demzufolge müsse der Umsteigepunkt auch angepasst werden.
Was die Finanzierung der neuen Summe angeht, so ist das Projekt weiterhin in trockenen Tüchern. Die Stadtverwaltung hat bereits grünes Licht vom Fördermittelgeber bekommen. Demnach könne weiterhin mit einer Förderquote von 80 Prozent gerechnet werden. Für die Stadt Wolmirstedt würde das einen Eigenanteil von rund 300 000 Euro bedeuten.
Sollte der Fördermittelbescheid im Frühjahr 2023 vorliegen, soll die Maßnahme, unter Vorbehalt eines bestätigten Haushaltplanes, weitergeführt werden. Dann könnten die restlichen Leistungsphasen ausgeschrieben werden.
Der Umbau des Bahnhofsvorplatzes soll die Umgestaltung des Areals abrunden. So baut die Deutsche Bahn aktuell die Bahnsteige um, unter anderem mit einem neuen Tunnel. Das Bodelschwingh-Haus saniert das alte Bahnhofsgebäude. Hier sollen unter anderem eine Fahrradwerkstatt sowie ein integratives Café entstehen.