Neue Ausstellung Sport in der Stadt steht im Fokus
Lange hat das Museums-Team die Ausstellung „Der Sport in Wolmirstedt - Eine Kulturgeschichte“ vorbereitet. Am Sonntag wurde sie eröffnet.
Wolmirstedt l Viele Jahre lang hat der Wolmirstedter Günter Oelze Leichtathleten trainiert. Der Sport in der Stadt und auch dessen Dokumentation liegen ihm sehr am Herzen. Mit seinem Buch „60 Jahre Leichtathletik in Wolmirstedt“ hat er einen Beitrag dazu geleistet, dass die Leistungen der Athleten nicht in Vergessenheit geraten. Zur Eröffnung der Sport-Ausstellung im Museum durfte er natürlich nicht fehlen, denn im Vorfeld hatte er dem Museum einiges an Material zukommen lassen. „Das hat uns wirklich sehr geholfen, auch wenn wir am Ende gar nicht alles verwenden konnten“, sagte Museumsleiterin Anette Pilz in ihrer kurzen Rede am Sonntag.
Auch den Fußball-Experten Hans Meyer bedachte sie mit einem großen Dank: „Er hat ein Leben für den Fußball geführt und uns viele seiner Pokale für die Ausstellung zur Verfügung gestellt.“ Mit der Zusammenarbeit dauerte es allerdings eine kleine Weile, wie Hans Meyer erklärt: „Ich wollte das eigentlich gar nicht, mich so in den Mittelpunkt stellen.“
Mit seiner Frau Irmgard ging er dann doch ins Museum zu Anette Pilz und ließ sich überzeugen, einige seiner Erinnerungsstücke für die Ausstellung herzugeben. „Mit einer ganzen Plastikwanne voller Pokale und anderer Sachen sind wir dann auf die Schlossdomäne gegangen“, sagt Irmgard Meyer.
Für ihren Ehemann war die Eröffnung samt anschließendem Empfang eine äußerst emotionale Angelegenheit. Mit Tränen in den Augen verfolgte er die Eröffnung der Ausstellung und lauschte, als seine Frau von ihrer und auch seiner Begeisterung für den Wolmirstedter Sport sprach. „Als ich damals zu unserer Hochzeit nach Wolmirstedt kam, war ich völlig von den Socken, was es hier alles gab“, sagte Irmgard Meyer. Sie sei damals von einem Bauernhof auf dem Lande in die Stadt gekommen. Die Sportvereine, Schalmeienkapellen und Spielmannszüge hatten es ihr damals in den 1960er Jahren besonders angetan. „Schade, dass davon nicht mehr viel übrig geblieben ist“, meint sie. Ihr Mann habe lange selbst Fußball gespielt und sei auch danach noch für Sport in der Stadt zuständig gewesen.
Besucherin Rosemarie Beining sagte am Rande der Ausstellung: „Mit gefällt die Zusammenstellung gut, ich habe nur den Radfahrer Steffen Wesemann vermisst.“ Anette Pilz konnte das nur so kontern: „Ja, das stimmt, wir haben Lücken in der Ausstellung, aber anders geht es auch nicht. Um alles abzubilden, bräuchten wir deutlich mehr Platz und einen ziemlich großen Mitarbeiterstab allein dafür.“
Zur Eröffnung war auch Wolmirstedts Bürgermeister Martin Stichnoth gekommen. „Wolmirstedt ist schon lange eine Stadt, in der Sport eine große Rolle spielt. Wir haben auch heute noch zwei große Stadien, die wir erhalten wollen, und eine bewegte Geschichte in den verschiedenen Vereinen“, sagte er. Die Wolmirstedter Sportler seien immer schon über die Stadtgrenzen hinaus bekannt gewesen, und so käme es eben auch nicht von ungefähr, dass sich die Wolmirstedter viel mit den verschiedenen Sportarten auseinander setzen würden.
Sachsen-Anhalts Innenminister Holger Stahlknecht ließ es sich ebenfalls nicht nehmen, der Ausstellungseröffnung beizuwohnen: „Das ist eine richtig gute Idee, denn Wolmirstedt und Sport gehören einfach zusammen.“ Sport halte schließlich auch das soziale Leben in einer Stadt zusammen.
Die Ausstellung „Der Sport in Wolmirstedt – Eine Kulturgeschichte“ ist noch bis zum 31. Januar 2017 im Museum zu sehen. Rund die Hälfte der Ausstellungsstücke sind Leihgaben aus Wolmirstedt und der Umgebung.