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St. Katharinen Krippenspiel ist fest in Kinderhand

Das Krippenspiel in der Katharinenkirche wird in diesem Jahr von Kindern und Jugendlichen selbst einstudiert.

Von Gudrun Billowie 22.12.2016, 00:01

Wolmirstedt l Die Katharinenkirche in Wolmirstedt ist zurzeit Gotteshaus, Werkstatt und Probenbühne zugleich. Kinder und Jugendliche studieren das Krippenspiel ein. Es wird am heiligen Abend beim Gottesdienst gezeigt, der um 15.30 Uhr beginnt.

Schon jetzt ist in der Kirche das Kribbeln zu spüren, die Aufregung und der Wille, das Krippenspiel so zu gestalten, dass die Gottesdienstbesucher die Weihnachtsgeschichte gerne anschauen. Drei Mädchen halten die Probenfäden fest in der Hand. Hannah Jauch, Marit Giechau und Celina Zimmermann.

„Wir haben in den vergangenen Jahren mitgespielt und zugeschaut, wie so ein Krippenspiel auf die Bühne gebracht wird“, erzählt Hannah Jauch. Bisher war Gemeindepädagogin Gabi Küster dafür zuständig, aber die ist - wie die Maria - mit einer Schwangerschaft gesegnet. Also haben die Mädchen übernommen.

Zunächst galt es, eine passendes Krippenspielvorlage zu finden. Wichtiges Kriterium war die Anzahl der beteiligten Kinder. Manche Krippenspielvorlagen benötigen 20 Kinder, andere 25. Zu viel, und deshalb haben Hannah, Marit und Celine aus drei Vorlagen eine neue geschaffen. Die passt genau für die 18 Mädchen und Jungen, die sich in der Wolmirstedter Kirche zusammengefunden haben. Die jüngste Mitspielerin ist gerade vier Jahre alt.

Emily Schuppe spielt den Engel und schwebt ganz zauberhaft über die Bühne. Den Text kann sich das kleine Mädchen noch nicht wie die schulkinder über das Lesen erschließen, deshalb hilft Hannah Jauch Engelchen Emily die frohe Botschaft zu verkünden.

Das Bühnenbild haben die Kinder in den vergangenen Wochen gebastelt. Sowohl die Tiere des Stalls als auch die Zeitmaschine. Die wird Gegenstand der Geschichte um Josef, Maria, die Hirten, Könige und die Geburt des Jesuskindes sein. Das glitzernde Monstrum wurde mit sehr viel Alufolie futuristisch gestaltet und von Hans-Martin Giechau mit einem Gestell standsicher gemacht. Der Vater einer der „Regisseurinnen“ ist fast der einzige Erwachsene, der beim Krippenspiel hilft. Der andere ist Aribert Schierenberg, der für den Ton zuständig ist.

In die Zeitmaschine werden die Kinder gesetzt, denen sich der Sinn des Weihnachtsfestes noch nicht erschlossen hat. „Sie kennen das Weihnachtsfest, besonders den heiligen Abend, nur als langweilige Zeit, die irgendwie überbrückt werden muss, solange, bis es Geschenke gibt“, erzählt Hannah Jauch ein Stück der Geschichte. Als sich die Kinder auf die Zeitreise begeben, landen sie im Dezember vor 2016 Jahren. Und da ist es überhaupt nicht langweilig, denn sie begegnen dem Paar, das unterwegs zur Volkszählung ist, in der fremden Stadt keine Unterkunft findet und im Stall übernachten muss.

Noch proben die Kinder vor allem das langsame und deutliche Sprechen. Superintendent Uwe Jauch hat stets ein Auge auf das Schaffen der Kinder und Jugendlichen. „Uns gefällt die eigenverantwortliche Arbeit der jungen Leute so gut, dass wir auch im kommenden Jahr darauf setzen.“