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Sternsinger Sammeln für Kinder mit Behinderung

Unter dem Motto "Wir gehören zusammen - in Peru und auf der ganzen Welt" sind in Wolmirstedt die Sternsinger unterwegs gewesen.

Von Juliane Just 03.01.2019, 00:01

Wolmirstedt l Melchior nestelt noch an seinem Umhang, Baltasar rückt die Krone gerade und Kaspar sucht den Stern, der sie führen soll. So bereiteten sich die Sternsinger der katholischen Kirche auf das Singen vor. Im Rathaussaal hatten sie ein Programm vorbereitet, um Geld für notleidende Kinder zu sammeln.

Organisator der Aktion in Wolmirstedt ist Karlo Türling, der die Sänger auf der Gitarre begleitete. Das Programm hat der Gemeindereferent der katholischen St.-Josef-Kirche zusammengestellt. „Durch die Feiertage konnten wir nicht so oft gemeinsam üben“, sagt Türling. Deswegen trafen sie sich früh am Morgen und probten. Aus dem großen Fundus an Liedern, dem Begleitmaterial zur Sternsingeraktion und einigen Bibelversen strickte Karlo Türling ein buntes Programm.

Dabei war auffällig, dass die Sternsinger vor allem mit vielen weiblichen Stimmen punkten konnten. Sieben Frauenstimmen wurden von drei männlichen Sängern unterstützt. „Mache dich auf, es werde Licht“ war der erste Kanon aus der Bibel, den die Sänger zum Besten gaben.

Für die Aktion hatte Bürgermeisterin Marlies Cassuhn die Belegschaft der Stadtverwaltung zusammengetrommelt, um die Sammelaktion zu unterstützen. Sie begleitete die Sternsinger im Anschluss auch nach draußen, um den neuen Segen am Briefkasten des Rathauses anzubringen. Dieser Segen gilt nun das ganze Jahr.

Die Sternsinger sammeln in diesem Jahr Geld für Kinder mit Behinderung. Nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) haben mehr als eine Milliarde Menschen eine Behinderung. 165 Millionen von ihnen sind Kinder. Diese leben vorwiegend in armen Ländern. In jedem Jahr wird der Fokus auf eine andere Region gelegt. In diesem Jahr geht es um Peru, ein Land in Südamerika. Durch die Aktion lernen die Kinder mehr über die Situation in Peru.

Nach staatlichen Angaben leben fünf Prozent der rund 28 Millionen Peruaner mit einer Behinderung. Eine von ihnen ist Angeles aus Peru – nur eines der Beispiele, von denen die Sternsinger erfahren. Angeles hat eine Gehbehinderung und so muss ihre Mutter sie einen steilen Hang hinauf und hinab tragen, wenn sie die Wohnung verlassen will. Das Kindermissionswerk will Kindern wir Angeles helfen, ein selbstbestimmtes Leben zu führen.

„Es soll kein Kind mehr ausgegrenzt werden. Dafür wollen wir uns heute stark machen“, sagt einer der heiligen drei Könige im Rathaussaal. Die Sternsinger setzen sich dafür ein, Kinder mit Behinderung zu einem Platz in der Gesellschaft zu verhelfen, Diskriminierungen abzubauen und Misshandlungen vorzubeugen.

Neben dem Rathaus war das Bodelschwingh-Haus ein weiterer Anlaufpunkt der Sternensinger. „Wir haben uns entschieden, uns Stationen auszusuchen und nicht durch die Stadt zu ziehen“, sagt Karlo Türling. Bereits im vergangenen Jahr habe diese Vorgehensweise gut funktioniert.

Die Sternsinger-Aktion endet mit Gottesdiensten. Am 5. Januar findet um 10 Uhr ein Gottesdienst in Colbitz, Lindhorster Straße 4, statt, am 6. Januar um 10.30 Uhr in der St.-Josef-Kirche, Friedrich-Ebert-Straße 18, statt.