Acht Männer werden für ein weiteres Jahr beschäftigt - Küchen und Elektro-Geräte immer gefragt Umschlagplatz für gebrauchte Möbel sicher
Die Arbeit der Gebrauchtartikelbörse geht in das achte Jahr. Das Jobcenter des Bördekreises hat die Gelder für die acht Mitarbeiter auch für die kommenden zwölf Monate bewilligt.
Wolmirstedt l Die Gebrauchtartikelbörse im Bleicherweg 5 ist ein Knotenpunkt zwischen Nehmen und Geben. Wer Möbel, Lampen, Elektrogeräte oder Geschirr übrig hat, kann das dorthin spenden. Wer Möbel, Lampen, Elektrogeräte oder Geschirr braucht, kann das dort für kleines Geld bekommen. Große Dinge muss niemand selbst transportieren, dafür gibt es einen LKW, an dessen Seite das comicartige Logo prangt: zwei Männer tragen ein Sofa. Mit diesem LKW kommen die Männer, laden alles auf und ab, bringen es Treppen hinunter und Treppen hinauf.
Dieses Konzept funktioniert seit beinahe acht Jahren. Und es funktioniert auch weiterhin mit der Unterstützung des Europäischen Sozialfonds. Aus dessen Topf hat das Jobcenter Börde wieder Mittel bereitsgestellt, damit acht Mitarbeiter auch im kommenden Jahr Möbel holen und bringen können. Nicht alle Möbel übrigens. "Wir nehmen keine Möbel, die älter sind als zehn Jahre", sagt Ingo Brach.
Der Projektleiter weiß, dass auch Leute mit wenig Geld eine hübsche Wohnung möchten. Brach hat Erfahrung mit Dingen, die niemand mehr mag. "Die müssen wir dann auf dem Sperrmüll entsorgen und das kostet unser Geld." Darum wählt er aus.
In die Gebrauchtartikelbörse kann jeder kommen, nicht nur Bedürftige. Aber die vor allem. Ingo Brach weiß, dass es davon mehr gibt, als auf den ersten Blick zu erahnen. "Obwohl es hier eine geringe Arbeitslosigkeit gibt, haben wir hier doch viele Menschen mit wenig Geld", so Ingo Brach. Die Mitarbeiter der Gebrauchtartikelbörse erleben oft, dass jemand eine Erstausstattung braucht. Der Begriff steht dort nicht für den ersten Babybedarf, für Wickelkommode, Strampler und Kinderwagen, sondern in der Gebrauchtartikelbörse bekommen Erwachsene eine Erstausstattung. "Nach einer Scheidung steht einer der Partner oft alleine da und muss ganz von vorne beginnen", so Brach. Manchmal fehlt es an allem. "Wir können helfen, mit einer Kaffeemaschine, dem Staubsauger oder einem Bett."
Generell sind ganz besonders Küchen und Elektrogeräte gefragt. Herd, Mikrowelle und Kühlschrank gehen immer. Spülen auch. "Selbst, wenn sie etwas älter sind", sagt der Projektleiter. Brach hofft, dass weiterhin viele Menschen ihre guterhaltenen Möbel spenden und ebensoviele Menschen daran Freude empfinden.
Telefonisch ist die Gebrauchtartikelbörse unter (039201)27348 oder (0160)5325374 zu erreichen.