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Vereinsarbeit Bürgerhaus werden Zuschüsse drastisch gekürzt

Der Betrieb des Bürgerhauses in Wolmirstedt steht vor einem Umbruch. Der Schrank-Verein als Betreiber will wegen der Kürzung aufgeben.

Von Gudrun Billowie 09.12.2017, 00:01

Wolmirstedt l Der Schranke-Verein soll 2018 nur noch mit 6000 Euro bezuschusst werden, mit 4000 Euro weniger als 2017. Das hat der Stadtrat beschlossen. Die Debatte dazu wurde hinter verschlossenen Türen geführt. Schranke-Vereinsvorsitzender Sebastian Filipp zeigt sich entsetzt. Aus Sicht des Vereins sieht er unter diesen Umständen nur einen Weg: „Entweder die Stadt erwacht oder das Licht geht aus.“

Der Schranke-Verein betreibt das Bürgerhaus seit nunmehr 25 Jahren. Schwierige Zeiten hat es immer gegeben, aber nun scheint die Kraft am Ende, zumal es kein Licht am Ende des Tunnels gibt. 2016 flossen noch 15.000 Euro als Zuschüsse aus dem Stadtsäckel, 2017 wurde diese Summe auf 10.000 Euro gedrosselt. 2018 sollen es bloß noch 6000 Euro sein. „In den Jahren zuvor ist darüber noch mit uns im Vorfeld gesprochen worden“, sagt Sebastian Filipp, „trotz unserer Bemühungen hat es in diesem Jahr keine Gespräche mit dem Bürgermeister gegeben.“

Der berichtete: „Im Stadtrat gibt es Stimmen, die fordern, dass das System Bürgerhaus neu aufgestellt werden solle.“ Ein Todesstoß soll die Kürzung offenbar dennoch nicht sein, denn die Stadt kommt dem Verein auf anderer Strecke entgegen. Mussten 2016 noch 30 Prozent der Raumnutzungskosten, also der Einnahmen, an die Stadt abgeführt werden, waren es 2017 nur noch 25 Prozent. Im kommenden Jahr soll der Verein bloß zehn Prozent abführen. „Damit käme er bei der jetzigen Raumauslastung insgesamt wieder in Etwa auf die 10.000 Euro“, erklärt Wolmirstedts Bürgermeister Martin Stichnoth.

Sebastian Filipp sieht das mit gemischten Gefühlen. „Die Raumnutzung ist keine konstante Größe, „wir wissen nicht, wie hoch der Bedarf im kommenden Jahr sein wird.“

Das Bürgerhaus auf der Schlossdomäne gehört der Stadt, der Verein vermietet jedoch die Räume, unter anderem für Trauungen, Familienfeiern oder Vereinstreffen. Auch seine eigenen Büroräume muss er mieten. Der Verein beschäftigt eine hauptamtliche Veranstaltungsmanagerin, das Haus ist an 360 Tagen im Jahr offen. Damit könnte 2018 Schluss ein. Sebastian Filipp spricht davon, dass der Verein der Mitarbeiterin unter diesen Umständen kündigen müsse.