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Wohnen Wie Wolmirstedt aufgepeppt werden soll

Viele Wolmirstedter leben in Wohnungen der Wohnungsbaugesellschaft. Das Unternehmen will, dass sich Mieter wohler fühlen. Und nimmt dafür ordentlich Geld in die Hand.

Von Gudrun Billowie Aktualisiert: 13.12.2021, 09:12
Bürgermeisterin Marlies Cassuhn (v.l.), Wolfhard Rawald, Niederlassungsleiter der Landschaftsbaufirma Piepenbrock und WWG-Geschäftsführer  Klaus Jaenecke setzen einen Baum.
Bürgermeisterin Marlies Cassuhn (v.l.), Wolfhard Rawald, Niederlassungsleiter der Landschaftsbaufirma Piepenbrock und WWG-Geschäftsführer Klaus Jaenecke setzen einen Baum. Foto: Gudrun Billowie

Wolmirstedt - Bäume pflanzt Klaus Jaenecke eher selten. Um so mehr freute es den Geschäftsführer der Wolmirstedter Wohnungsbaugesellschaft (WWG), einen Amberbaum und eine Felsenbirne vor den Fünfgeschosser in der Bahnhofsstraße in die Erde zu setzen. Wenn auch eher symbolisch, denn die eigentliche Pflanzung übernahmen Gartenbau-Profis. Meist sitzt Klaus Jaenecke im Büro, plant, rechnet und sucht Partner. Das Ziel: Wolmirstedt lebenswerter zu gestalten.

Dafür wird die WWG in den kommenden fünf Jahren 20,7 Millionen Euro in die Hand nehmen. Auch wenn stets nach Fördermitteln gefahndet wird, bleibt diese Summe erheblich. Doch der WWG-Chef sieht keine Alternative zu den Investitionen. „Wir müssen ohnehin energetisch sanieren“, sagt er, „bis 2045 sollen alle Objekte klimaneutral sein. Außerdem wollen wir den Leerstand weiter abbauen.“

Da ist der WWG in den vergangenen drei Jahren schon einiges gelungen. Standen Ende 2019 noch 18,6 Prozent der Wohnungen leer, waren es im Jahr darauf noch 15,3 Prozent. Ende diesen Jahres werden es voraussichtlich 13,5 Prozent sein. Derzeit leben in den rund 1500 Wohnungen etwa 4000 Menschen, es gibt auch Wohnraum für den kleinen Geldbeutel. Doch insgesamt sollen es viel mehr Mieter werden, deshalb steht die Modernisierung in den Startlöchern.

Julius-Bremer-Straße 4+5

Zu den großen Projekten zählt die Sanierung des Zehngeschossers Julius-Bremer-Straße 4 und 5. Der soll ähnlich wie sein Nachbar-Zehngeschosser saniert werden, und zwar in den kommenden zwei Jahren. Eine neue Fassade samt Dämmung sind geplant, Balkone, die womöglich gar verglast sind. Damit ein Haus optimal saniert ist, braucht es auch neue Versorgungsleitungen und Heizungen. Für Mieter sei das sehr belastend, weil fast immer Küchen und Bäder abgebaut werden müssen.

Samsweger Straße 68 -73

Im Fünferblock in der Samsweger Straße 68 bis 73 übernehmen ab Januar die Bauleute. Erst wird die Baustraße eingerichtet, dann werden Balkone abgerissen. Anschließend werden ebenfalls Fassade, Balkone, Heizungen und Versorgungsleitungen erneuert. Außerdem bekommt jeder Eingang einen Aufzug, drei werden ebenerdig erreichbar sein, drei über eine halbe Treppe.

Samsweger Straße 61-67

Auch die Samsweger Straße 61 bis 67 wird ab dem kommenden Jahr ein neues Gesicht bekommen, ebenso hergerichtet, wie die Nummern 68 bis 73. Allerdings ist bei diesem Block nicht klar, ob er Aufzüge bekommt. Klaus Jaenecke sagt: „Das hängt von der Nachfrage ab.“

Stellplätze und Müllboxen

Der Fünferblock in der Bahnhofstraße bekommt 13 neue Stellplätze für Autos sowie einen Behindertenparkplatz. Dafür wird die Wiese zwischen Block und Friedhof genutzt. Außerdem werden dort Müllboxen aufgestellt, damit die Bürger ihren Müll nicht mehr in die August-Bebel-Straße tragen müssen.

Geschwister-Scholl-Straße 17 bis 27

Eigentlich ist die Geschwister-Scholl-Straße 17 bis 27 noch gar nicht dran, aber weil die Stadt in diesem Bereich die Gehwege erneuern wird, will die WWG die aufgerissenen Flächen nutzen, um die Hausanschlüsse zu erneuern. Die eigentliche Sanierung des Blocks soll erst 2024/25 erfolgen.

Meseberger Straße 1 bis 7

Auch die Meseberger Straße 1 bis 7 wird saniert, allerdings erst ab 2025/26. Diese Eingänge sollen ebenfalls neue Fassade Balkone, Heizungen und Versorgungsleitungen bekommen, nach jetzigem Stand aber keine Aufzüge.

Triftstraße 9 bis 13

Die Triftstraße 9 bis 13 soll ebenfalls ein neues Gesicht bekommen, allerdings erst ab 2025. Auch dort bekommen Mieter neue Balkone, Heizungen und Versorgungsleitungen, das Haus eine gedämmte Fassade.

Triftstraße 18 bis 26

Die Triftstraße 18 bis 26 wird wohl keine Zukunft haben. Dort stehen viele Wohnungen leer, ganze Hauseingänge sind bereits leergezogen. Konkrete zeitliche Vorstellungen gibt es noch nicht. Ob neue Häuser entstehen und welche Form sie haben, ist noch nicht entschieden. Dazu will die WWG abwarten, welche Entwicklung das Stadtentwicklungskonzept prognostiziert. Möglich ist dort ein sogenanntes serielles Bauen, das heißt, es werden Häuser aus einem „Baukastensystem“ errichtet. Sollte es dazu kommen, werden nicht - wie jetzt - zwei Wohnungen pro Etage vorhanden sein, sondern vier. Dann werden die Kosten für Aufzüge auf mehr Mieter verteilt. Aber das läuft noch unter dem Titel „Zukunftsmusik“.

Neue Geschäftsstelle

Die Samsweger Straße 60a wird neue Geschäftsstelle der WWG. Ab August wollen die zwölf Mitarbeiter der WWG dort arbeiten. Dafür werden auch neue Stellplätze entstehen.

Freifläche

Noch keine festen Pläne gibt es bislang für die Freifläche am Kreisel Bauernweg. Dort stand einst der sogenannte „Friedhofszehner“, das Areal gehört zum Wohnquartier „Rathauseck“. Um dort zu bauen, müssen wir erst mal Geld ansparen“, sagt Klaus Jaenecke. Dennoch: es gibt bereits mutige Ideen.