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Gestern war der bisher wärmste Tag des Jahres in Deutschland 33 Grad: Abkühlung mal anders

Von Judith Kadow 29.06.2011, 04:27

33 Grad im Schatten, strahlend blauer Himmel, eine leichte Brise - ein perfekter Sommertag. Viele Zerbster zog es ins Freibad, aber manche fanden auch andere Alternativen, um sich abzukühlen - im eigenen Pool im Kleingarten, kühles Nass aus dem Gartenschlauch oder eine Wasserpistole.

Zerbst. Sie sind Jahr für Jahr der Renner in Sachen Badespielzeug: Wasserpistolen. In jeder Größe und Form gibt es sie. Jasmen Beresha und Roland Kaiser haben sich im Spielzeugland Fantasia umgesehen. "Die sind schon gut, aber wir sind schon zu alt dafür", sind die Jungs sich einig. Sie gehen an solch heißen Tagen lieber baden oder ein Eis essen. Gegen eine kleine Wasserschlacht zum Abkühlen hätten sie gestern Mittag jedoch nichts gehabt. "Es ist schon verdammt heiß. Leider hatten wir kein Hitzefrei." Das hatten weder die Schüler der L-Schule in Güterglück noch die Grundschüler in Zerbst. Hier lief der Unterricht nach Plan.

Derweil konnten sich die Schüler der Ciervisti-Ganztagsschule über verkürzten Unterricht freuen. Statt 45 Minuten war gestern eine Schulstunde nur noch 30 Minuten lang, sodass um 13.15 Uhr Schulschluss war. "Hitzefrei gibt es nicht, aber vom verkürzten Unterricht hat jeder was", sagt Schulleiter Franz Köppe. Auch die "kleinen" Francisceer, die im Schulgebäude an der Jeverschen Straße untergebracht sind, konnten sich freuen: Hier war nach der vierten Schulstunde Schluss.

Doch während sich Schwimmmeister Peter Zschoch im Zerbster Freibad über einen großen Andrang und den damit verbundenen Trubel freute, war es in den Kleingärten recht ruhig. "Die meisten Kleingärtner ziehen bei diesen Temperaturen morgens los und gießen schonmal", weiß Kurt Bergt, Vorsitzender des Stadtverbandes der Kleingärtner in Zerbst und Umgebung. Tags-über sehe er - zumindest in seinem Kleingartenverein - nur wenige Gartenfreunde, die in der prallen Sonne Arbeiten verrichten. "Abends wird hier und da nochmal gegossen, aber ein Problem sind die wenigen heißen Tage nicht. Am Donnerstag wird ja schon wieder kühl."

Oder aber es sind solche Gartenfreunde, die man nicht sieht, weil sie fröhlich-entspannt im Schatten die Ruhe genießen. So auch Rita Leps - wenn sie nicht gerade ihrer gärtnerischen Arbeit nachgeht. "Ich arbeite und dann kühle mich im Pool ab. Arbeiten, Pool, arbeiten, Pool." Schließlich muss bei der Hitze der eine oder andere Liter Gießwasser mehr auf die Pflanzen verteilt werden - und das strengt an.

Das sehen auch Armin Quadt und seine Lebensgefährtin Ursula Pfeifenbrink so. "Kaum sind die Pflanzen gegossen, ist die Erde wieder getrocknet", sagt Quadt. Auch Rehpinscher Waldi kämpft mit der Hitze und hat deshalb nichts dagegen, wenn ein oder zwei Wassertropfen aus dem Gartenschlauch in seinem Mund landen. "Allerdings ist das Ende der Hitze ja absehbar. Donnerstag ist es vorbei und dann können sich auch die Pflanzen erholen", meint Quadt.

Genaueres über das Wetter konnte gestern Daniel Brych vom Deutschen Wetterdienst mit Sitz in Magdeburg sagen. "Heute können die Temperaturen sogar nochmal einen Tuck wärmer werden als gestern, bevor am Abend die Kaltfront uns erreicht." Dann sinken die Temperaturen rapide. "Und wir müssen mit Unwettern rechnen - zwar lokal begrenzt, aber trocken bleibt wohl keiner", sagt Brych. Dort wo Starkregen auftritt, ist auch mit Hagel und Sturmböen zu rechnen.

Dagegen wird das Wochenende eher ruhig ausfallen. Wärmer als 20 Grad wird es nicht und dazu leicht wechselhaft. "Ein Sommer ,light\' sozusagen." Unwetter sind jedoch nicht dabei.