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Elbbrücke mit Ortsumfahrung Aken wird nach wie vor nur unter "weiterer Bedarf" geführt Alte Bekannte in Bundesverkehrswegeplan

Von Thomas Drechsel 14.03.2013, 01:17

Zerbst. Sachsen-Anhalt hat den Bau 94 neuer Straßen beim Bund beantragt. Auch die Ortsumfahrungen Aken inklusive Elbbrücke und Roßlau sind enthalten.

Der Bundesverkehrswegeplan wird zyklisch aktualisiert. Momentan richten die Länder ihre Bedarfslisten an den Bund. Die sachsen-anhaltische Liste hat jüngst Konturen bekommen (die Volksstimme berichtete am 7. März). Für Zerbster dürften das Projekt einer Elbbrücke bei Aken und einer Ortsumfahrung Roßlau interessant sein. Bis September 2013 wird die Liste an den Bund übermittelt. 2015 soll der neue Bundesverkehrswegeplan beschlossen werden und zehn Jahre gelten.

Die Ortsumfahrung Roßlau/Tornau im Zuge der B 184 ist bereits jetzt mit einer Länge von 3,7 km und einem Kostenvolumen von 11,1 Millionen Euro im "vordringlichen Bedarf" des Bundesverkehrswegeplans eingestellt, erläuterte Peter Mennicke vom Magdeburger Verkehrsministerium. Im Rahmen der Vorplanung habe das Land eine südwestliche Umfahrung der Stadt als Vorzugslösung herausgearbeitet, die derzeit dem Bundesverkehrsministerium zur Bestätigung vorliegt.

Die Ortsumfahrung Aken im Zuge der B 187a bis zur B 184 einschließlich einer neuen Elbquerung hätte eine Länge von 15,8 Kilometern. Das Projekt würde überschlägig 49,8 Millionen Euro kosten. Es ist Bestandteil des "weiteren Bedarfs mit festgestelltem hohen ökologischen Risiko" des Bedarfsplans für Bundesstraßen, somit beispielsweise nachrangig gegenüber der Ortsumfahrung Roßlau eingestuft.

Planungsaktivitäten zur Elbbrücke gab es auf Grund der nachrangigen Einordnung bislang noch nicht. Aktuell würden die obligatorischen, im Zusammenhang mit der erneuten Anmeldung nötigen Voruntersuchungen laufen.

Der Zerbster Bürgermeister Andreas Dittmann (SPD) erklärte, ihm sei die "überregionale Anbindung der Stadt wichtiger als eine Ortsumfahrung oder die bauliche Veränderung der B 184 durch die Stadt", wie sie vor Jahren bereits mehrfach diskutiert wurde. "Eine Brücke über die Elbe bei Aken ist für uns Zerbster viel wichtiger als jedes andere Projekt. Nur so kommen wir halbwegs günstig an die B6n und somit an die A 14." Die B 184 sei zwar Hauptverkehrsader im Stadtgebiet, jedoch sei sie "nicht unbedingt ein Nadelöhr".

Der Anhalt-Bitterfelder Landrat Uwe Schulze (CDU) gibt sich unverdrossen. "Wir brauchen eine Elbbrücke bei Aken. Ohne Wenn und Aber." Allerdings sehe auch er die Probleme, die eine durch das Biosphärenreservat zu bauende Brücke mit sich bringen würde.

Zum Ansatz, Roßlau mit einer B 184-Ortsumfahrung auszustatten, meint der Landrat: "Für uns wäre ein Ersatzneubau der Zerbster Brücke, die da in Roßlau die Gleise überbrückt, sehr wichtig." Wer schwere Güter transportiere, wisse, dass Roßlau mit dieser Brücke eine Sackgasse sei. "Das ist ein großes Hindernis, wenn man die Achse Dessau-Zerbst-Magdeburg betrachtet." Das Problem würde sich mit einer Ortsumfahrung Roßlau freilich erledigen, meinte auch Schulze. Für den Kreis in Gänze sei der weitere Bau der B6n das "allerwichtigste", so Schulze.