Kliniken laden niedergelassene Ärzte ein: Wollen im Interesse der gemeinsamen Patienten gut zusammenarbeiten Ärzte erfahren mehr vom Krankenhaus-Innenleben
Zerbst (tdr) l Es ist guter Brauch des Krankenhauses, die in der Region ansässigen niedergelassenen Ärzte zu einer jährlichen Zusammenkunft einzuladen. Vor wenigen Tagen fand das diesjährige Treffen im Saal des Zerbster Hotel-Restaurants von Rephuns Garten in angenehmer Atmosphäre statt.
Geschäftsführer Thomas Wüstner und Verwaltungsleiterin Gisela Richter begrüßten die Gäste und informierten sie über die neuesten Entwicklungen am Zerbster Krankenhaus. Gisela Richter stellte der Runde den Orthopäden Dr. med. Carsten Bochwitz vor, der seit Kurzem im Zerbster Krankenhaus für neurologische Komplexbehandlungen an der Wirbelsäule zur Verfügung steht. Der Chefarzt der Klinik für Viszeralchirurgie, PD Dr. med. habil. Gerald Drews, bietet seit diesem Jahr für ambulante Patienten aus Zerbst und Umgebung eine viszeralchirurgische Sprechstunde an. Dabei arbeitet er eng mit niedergelassenen Kollegen zusammen.
Eine Reihe von Ärzten des Zerbster Krankenhauses sei in Praxen des Medizinischen Versorgungszentrums (MVZ) Anhalt ambulant tätig. Der Radiologe Dr. med. Gerald Zander, der bisher in eigener Niederlassung im Krankenhaus gearbeitet hat, biete seine Leistungen seit einiger Zeit im Rahmen des MVZ an. Für die Patienten ändere sich dadurch nichts. Auch dass in diesem Jahr aus organisatorischen Gründen vorübergehend eine Station geschlossen werden musste, hätte keinerlei Auswirkungen auf medizinische und pflegerische Leistungen des Krankenhauses gehabt. "Es ist einfach notwendig gewesen, die Auslastung der Stationen mit der Anzahl der zur Verfügung stehenden Mitarbeiter in Einklang zu bringen", so Wüstner.
Wüstner informierte auch über die notwendig gewordene Schließung des Gesundheitszentrums in Roßlau, dessen Liegenschaft zum Krankenhaus Zerbst gehört. Aufgrund der enormen fixen Kosten, die Monat für Monat entstehen, hätten sich Geschäfts- und Krankenhausleitung notgedrungen entschlossen, den dort eingemieteten Praxen zu kündigen und den Standort zu schließen. Die beiden Praxen des MVZ Anhalt, die sich dort befinden - die Hausarztpraxis und die Orthopädische Praxis - werden ab 2013 sehr zentral in Roßlau in der Hauptstraße 124 weiter tätig sein. Damit sei der Stab über den Standort Lukoer Straße, so Wüstner, keinesfalls gebrochen. Für neue, gute Ideen und Angebote zur Gestaltung des Standortes sei er jederzeit offen.
Mit neuem Namen und neuer Außendarstellung hätten das Zerbster Krankenhaus und das Medizinische Versorgungszentrum Anhalt in diesem Jahr einen wichtigen Schritt zur endgültigen Ablösung vom bisherigen Träger (Medigreif) getan. Dies sei, so Thomas Wüstner, auch als Aufbruch zu noch besseren medizinischen Leistungen für die Patienten zu werten. Das Krankenhaus Zerbst und das Medizinische Versorgungszentrum Anhalt würden dabei einen engen Schulterschluss mit den ebenfalls zur Gruppe gehörenden Krankenhäusern und MVZ-Praxen in Burg, Vogelsang-Gommern, Oschersleben/Neindorf, Genthin und Schönebeck pflegen. Die aus dieser Zusammenarbeit erwachsenden Synergieeffekte seien eine wichtige Voraussetzung wachsender medizinischer Leistungsfähigkeit. Der Geschäftsführer kündigte für das Krankenhaus Zerbst im kommenden Jahr Bauarbeiten unter anderem zum Aufbau einer stationären palliativmedizinischen Versorgung an. Überhaupt soll die Spezialisierung der Kliniken weiter ausgebaut werden.
Die Begrüßungsansprachen des Geschäftsführers und der Verwaltungsleiterin gaben reichlich Stoff für angeregte Gespräche beim gemeinsamen Essen und danach. "Maik der Zauberer" aus Magdeburg schuf dazu mit seinen Tricks und Kunststücken die lockere Atmosphäre. Auch dass er die Gäste in seine Zaubereien mit einbezog, trug dazu bei.