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Bau-Verzögerung Brücke erst im November fertig

Die Baustelle an der Zollmühle bei Deetz ruht. Ein Grundbruch sorgt für die Verzögerungen.

Von Arlette Krickau 27.09.2017, 05:00

Deetz l Die Brücke nach Deetz ist seit Wochen gesperrt. Grund: Eine neue Brücke soll entstehen. An dem Platz, an dem schon eine stand.

Nun ist diese abgerissen. Es wurde gebuddelt. Das Loch füllte sich mit Wasser, und dann passierte seit Wochen gar nichts. Und das, obwohl die Brücke laut offiziellem Bauplan am 30. September hätte fertig sein sollen.

Die Anwohner in den Dörfern munkeln bereits, dass die falsche Brücke abgerissen wurde. Dem sei aber nicht so, sagt Bernd Schulz, Sachgebietsleiter Tiefbau/Straßenverwaltung des Kreises Anhalt-Bitterfeld.

Die Brücke war nur für 16 Tonnen ausgelegt. „Das entspricht aber nicht mehr den Anforderungen, die sich durch die wirtschaftliche Entwicklung des Flughafens Zerbst mittlerweile ergeben“, sagt er. Außerdem habe die Brücke auch keine gute Zustandsnote mehr bekommen. Daher habe man beschlossen, diese neu zu bauen und auf eine Traglast von 30 Tonnen zu erhöhen.

Angedacht war es gut: Alte Brücke abreißen, Löcher buddeln, Fundament gießen, neue Brückenteile aufsetzen, Nebenanlagen flott machen - fertig. Die Situation vor Ort machte aber einen dicken Strich durch diesen Plan.

Was ist passiert: Nach dem Abriss der alten Brücke wurde für die neue Brücke ein Loch gegraben, das mit einem Spundwandkasten an den Rändern versehen wurde. Diese Spundwände sollten das dort vor Ort recht hohe Grundwasser aus dem Loch fernhalten, um ein Fundament gießen zu können.

Statt ein trockenes Feld zu haben, füllte sich aber das Loch trotz aller Berechnungen und Vorkehrungen doch mit Wasser. „Wir vermuten einen Grundbruch der Sole“, erklärt Schulz. Darunter verstehe man das Platzen einer Wandung einer Wasserader, was vorher der Druck des alten Brückenbaus verhindert hat. Durch die Druckveränderung aber sprudelt nun das Wasser munter in das Loch für das Fundament. So konnte natürlich kein Fundament gegossen werden.

„Da wir eine vernünftige Brücke bauen wollen, die den zeitgemäßen Anforderungen entspricht und auch hält, musste eine vernünftige Alternativlösung gefunden werden, die auch preislich zu vertreten ist“, erklärt Schulz den mittlerweile Wochen andauernden Baustopp. Denn bei vielen Brückenbauten, die es im Landkreis in den vergangenen Jahren schon gab, ist dem Sachgebietsleiter so etwas noch nie unter gekommen.

Aber nun sei eine Lösung gefunden, kündigt Schulz an: Mit Unterwasserbeton soll die Sole wieder hergestellt werden. Dank des Materials ist das Wasser dabei kein Problem. Darauf soll dann das Fundament gegossen werden, auf dem dann die Fertigteile der Brücke montiert werden können.

Das Fertigstellungsdatum vom 30. September könne damit natürlich nicht gehalten werden. „Realistisch ist jetzt wohl Mitte November. Dann aber mit Fertigstellung der Straßen- und Nebenanlagen“, so Schulz.

Dass die zweite Brücke oder der Durchlass an der Zollmühle auch noch angefasst werden, schließt Schulz zum jetzigen Zeitpunkt aus, da diese eine Tragkraft von 30 Tonnen ausweisen.